Ende Juli und Anfang August ist die halbe Welt in den Ferien. Aber eben nur die halbe! Wenn Sie zu denen gehören, die an der Heimatfront die Stellung halten, lassen Sie sich von unserer kleinen Artikelserie inspirieren. Wenn Sie diese 10 Dinge im Sommerloch angehen, werden Sie in der zweiten Jahreshälfte noch erfolgreicher unterwegs sein!
1. Soziale Netzwerke updaten
Checken Sie wieder einmal Ihre Profile auf Xing, LinkedIn & Co. Ist Ihr Foto aktuell, stimmen Jobbezeichnung, Arbeitsort und Kontaktdaten noch? Wenn Sie alles in Ordnung gebracht haben, prüfen Sie gleich noch den Auftritt Ihres Teams. Sind alle Ihre Mitarbeiter im Kundenkontakt so präsent, wie es Ihren Firmenrichtlinien entspricht?
Gehen Sie dann Ihre Kontakte durch. Haben Sie alle neuen Bezugspersonen im Business auch schon in Ihren elektronischen Netzwerken erfasst? Verschicken Sie Einladungen mit netten, persönlichen Nachrichten und lassen Sie dies auf keinen Fall Outlook unpersönlich erledigen.
Vielleicht ergibt sich aus diesen Aktivitäten sogar ein Lunch oder ein Feierabendbier mit einem wichtigen, potenziellen Kunden, der auch gerade in einer halb verlassenen Stadt die ruhige Zeit des Jahres verbringt.
2. Eigene CRM-Daten checken
Machen Sie doch einen Export Ihrer CRM-Daten und schauen Sie sich mal in Ruhe deren Zustand an. Ohne Anrede, Vorname, E-Mail-Adressen etc. wird es schwierig sein, die Daten in der Hektik des Tagesgeschäfts operativ einzusetzen. Jetzt ist die Zeit um den Korrekturbedarf abzuschätzen und in Auftrag zu geben.
Weisen Sie die zu ergänzenden Datensätze den zuständigen Kontaktpartnern zu, setzen Sie Termine und schauen Sie zu, dass Sie bis Ende August wieder eine perfekte Datenbank zur Kundenkommunikation zur Verfügung haben.
In der Regel wächst durch eine solche Sommeraktion der Bestand der brauchbaren Daten für E-Mail-Marketing um 10 – 15 Prozent. Das macht Ihren nächsten Versand gleich um 15 – 20 Prozent erfolgreicher. Eine Binsenwahrheit? Klar, aber eine mit grossem Potenzial!
3. Weihnachtsgeschenke organisieren
«Same procedure as every year, James!» – Je näher Weihnachten vorrückt, umso dringender werden Termine und Kundenanfragen. Reportings und Forecasts wollen geschrieben werden, Deals noch im alten Jahr gemacht sein und in der ganzen Hektik kommt auch noch die Weihnachtsgeschenktragödie dazu. Also doch wieder die zwei Flaschen Chianti und eine Standardkarte, wie letztes Jahr?
Machen Sie es besser als die Jahre davor – und vor allem besser als Ihre ganzen Mitbewerber. Machen Sie sich ein paar Gedanken, suchen Sie nach Alternativen oder schalten Sie eine Werbeagentur ein. Denn aus langen Jahren Agenturerfahrung wissen wir, dass gelungene Weihnachtsgeschenke und -karten oft nicht eine Frage des Budgets sind, sondern meist der vom Kunden gesteckte Terminrahmen, der alles andere als Standardzeugs verunmöglicht.
4. Budget und Jahresplan 2016 vorbereiten
«First Things First» – Wichtiges vor Dringendem zu tun! Das ist eine Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg – die berühmte Eisenhower-Matrix lässt grüssen. Wenn Sie sich bereits jetzt das Wichtigste an Unterlagen und Material für die Strategie- und Budgetdiskussionen im September besorgen und sich ein paar Termine fix in die Agenda eintragen, sind Sie viel besser davor geschützt, um nicht durch Hektik und Termindruck getrieben in den Planungsprozess zu hasten.
Bereiten Sie ein paar Vorschläge und Alternativen zu den bisherigen Aktivitäten vor und machen Sie sich Gedanken zu Effizienz und Optimierungspotenzialen bei den bestehenden Marktbearbeitungsmassnahmen. Auch wenn Sie während den Sommertagen sicher noch nicht zu finalen Resultaten kommen werden, so haben Sie bereits mit Nachdenken begonnen und einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung gewonnen.
5. Vor- und Nachbereiten von Personalgesprächen
Marketing-Manager sind ja nicht nur Fachpersonen, sie sind auch Führungspersonen. Und jetzt ist bei den meisten Marketing-Managern die Zeit, die genau zwischen dem letzten und dem nächsten Jahresgespräch liegt. Dies gilt für die Ihnen unterstellten Mitarbeitenden genauso, wie für das eigene Gespräch mit Ihrem CEO. Wenn Sie vermeiden wollen, dass ein Jahr durch ist und Sie nicht mehr auf Fehlentwicklungen oder nicht erreichte Ziele einwirken können, dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt dafür.
Nehmen Sie sich Ihre Unterlagen hervor und gehen Sie die vereinbarten Punkte durch. Notieren Sie sich alles, was erreicht wurde und welche Ziele noch offen sind. Mit diesen Notizen bewaffnet können Sie in den Wochen nach der Urlaubszeit auf die betreffenden Mitarbeitenden zugehen und ein kurzes Gespräch beginnen: «Ich habe mir unser Gespräch vom Januar noch einmal durch den Kopf gehen lassen und mich gefreut, dass Du X und Y bereits perfekt umgesetzt hast. Wie sieht es bei Z aus? Kann ich dich da noch irgendwie unterstützen?»
Ein solches Zwischenfeedback erhöht nicht nur die Effizienz der zurückliegenden Gespräche, es motiviert Ihre Mitarbeitenden und gibt auch der nächsten Runde mehr Gewicht.
6. Ein kleiner, feiner E-Newsletter mit Hintergedanken
Schicken Sie doch mal absichtlich einen kleinen E-Mail-Newsletter mitten im Sommerloch los. Irgendetwas Sympathisches im Sinne von: «Halten Sie auch die Stellung? Dann schreiben Sie uns zurück und wir schicken Ihnen eine Ladung Eistee ins Büro!»
Was das bringt? Vorderhand mal eine Gelegenheit, mit einer netten Geste Eindruck in einer Zeit zu hinterlassen, in der sich Ihre Mitbewerber sicher zurückhalten – das ist «Share of Voice» vom Feinsten. Kostet wenig, hilft viel. Und der Hintergedanke? Am liebsten haben Sie natürlich die zahlreichen Abwesenheitsmeldungen, denn so erhalten Sie massenhaft Daten für Ihr CRM-System. Ferienvertretungen, Assistenten, Vorgesetzte, E-Mail Adressen, Handynummern… nichts wertvoller als das! Reichern Sie Ihre CRM-Datenbank mit all diesen neuen Daten an und Ihr nächster Newsletter wird noch mehr Adressaten erreichen!
7. Protokolle durchgehen und «Leichen» eliminieren
Wir alle kennen diese «Ewigen Punkte» auf Protokollen, die Sie jedes Mal aufs Neue vorgelesen bekommen und nicht erledigt haben, weil sie einfach zu unwichtig oder nervig sind oder schlichtweg immer wieder vergessen werden.
Nehmen Sie sich Ihre wichtigsten Protokolle doch mal vor und eliminieren Sie die anstehenden Punkte im Sommerloch. Das wird zwar Ihre Gesamtperformance nicht wesentlich verbessern, den Eindruck, den Sie in den Meetings machen aber definitiv schon. Und was von beiden nun wichtiger für Ihre zukünftige Karriere ist, lässt sich schliesslich nicht definitiv sagen.
8. Lager checken, nachbestellen, eliminieren
Nicht alle Marketing-Manager arbeiten in der 17. Etage eines Grosskonzerns. Gerade in KMU-Betrieben müssen sie sich auch um triviale Punkte kümmern – zum Beispiel die Drucksachen. Gehen Sie mal wieder ins Lager und schauen Sie sich kritisch um. Was muss nachbestellt werden, was kann ins Altpapier?
Dann geben Sie die entsprechenden Arbeiten in Auftrag und freuen sich, dass das auch mal wieder erledigt wurde. Ganz nebenbei sparen Sie sicher gewaltig Platz, denn oft ist ein Drittel der Lagermenge sowieso nur Ballast, der abgeworfen werden kann. Oder glauben Sie, dass noch jemand diese 10‘000 Exemplare Messeeinladungen und Eintrittskarten der Fachtagung 2008 brauchen wird?
9. Mystery Shopping – Gehen Sie bei der Konkurrenz einkaufen
Die ganze Zeit beobachten Sie Ihre Mitbewerber aufs Genaueste oder lassen sie durch Marktforschungsunternehmen beobachten. Sie lesen Branchenreports, Blogs und gehen an Vorträge. Sie wissen alles über Ihre Gegner. Wirklich?
Machen Sie sich den Spass und gehen Sie mal zu Ihren Mitbewerbern einkaufen. In aller Ruhe und mit allem Drum und Dran. Versuchen Sie, die gesamte Customer Journey zu durchlaufen und schlüpfen Sie in die Rolle eines unwissenden Kunden. Gehen Sie in deren Läden, achten Sie auf Details und das Gefühl, das Sie bei Ihrem Einkauf haben. Wissen Sie mal für einen Vormittag lang nichts, sondern erfahren Sie neu. Viel inspirierender als ein solches Mystery Shopping kann kein Management Retreat sein, auch nicht mit dem teuersten Trainer!
Wenn Sie noch eins oben drauf legen möchten, gehen Sie am darauffolgenden Nachmittag bei sich selbst einkaufen… Inspiration garantiert!
10. Sich auch mal «gehen lassen»
Es ist Sommer, das Wetter warm und die Stadt so schön wie nie. Machen Sie mal früher Schluss, gehen Sie direkt vom Büro ins Schwimmbad und geniessen Sie ein paar kürzere Arbeitstage. Das nimmt Ihnen niemand übel. Auch ein langer Besuch in einem anregenden, angenehm klimatisierten Museum macht aus einem Bürotag etwas Besonderes!