Thomas Gromann hätte eigentlich Arzt werden sollen. Nicht nur, weil er als Hobby-Spitzenkoch das Skalpell sicherlich genauso gut schwingen könnte wie das Fleischmesser.
Auch nicht, weil er seit der Geburt seiner Zwillinge die meisten Kinderkrankheiten gleich selbst auch nochmal durchmacht. Nein, unser Boss wäre ein exzellenter Arzt, weil er mit Abstand die schlimmste Klaue besitzt, die ich je gelesen habe – oder eben nicht.
In der Agentur schliessen wir Wetten darüber ab, wer die meisten Wörter einer Gromannschen Notiz entziffern kann. Ob das Apotheker mit Arztrezepten genauso machen?
Die Poststelle am Kreuzplatz wird uns mit hoher Wahrscheinlichkeit mittlerweile hassen. Doch Schuldgefühle haben wir keine, denn das mit der Schweizer Post ist ja sowieso die grösste Hassliebe seit Liz Taylor und Richard Burton. Aber vielleicht sollten wir besser nicht mehr meckern – denn Pösteler haben kein einfaches Leben, wenn unser Chef auf dem Absender steht.
Erst letzte Woche wollten wir das neue Direct Mailing für einen Kunden testen. Brainstorming im Art-Direction-Team, Erstellung des Mock-Ups, noch schnell unsere eigene Adresse auf die Etikette kritzeln und dann ab die Post. Zwei Tage später lag das Mailing tatsächlich in unserem Briefkasten, hübsch dekoriert mit einer Rücksende-Etikette und einem grossen Fragezeichen neben der Adresse. Man sagt ja: der Weg ist nicht das Ziel. Oder war es andersrum?
PS: Die Britische Post macht’s übrigens auch nicht besser – beim nächsten Mal erzähle ich Ihnen vielleicht von meinen Postkarten aus London, die es nach zwei Monaten und einer Ehrenrunde in den Philippinen doch noch in die Schweiz geschafft haben.