Verkehrsinsel

Die Quadratur des Kreisels

Eine runde Sache ist er nicht, der Kreisel vor unserem Büro an der Arterstrasse. Eher zum Durchdrehen – und zwar für alle Beteiligten. Für die Autofahrer, weil sie unerwartet mit einem Hindernis konfrontiert werden; für die Velofahrer, weil sie mitten in der Kurve plötzlich anhalten und Vorfahrt beachten müssten (tun sie aber sowieso nicht) und für die Anwohner, weil ihnen nun vier Parkplätze weniger zur Verfügung stehen.

Für uns ist der Kreisel mittlerweile zu einem faszinierenden Studienobjekt geworden. Jeden Morgen fragen wir uns: Wer touchiert ihn heute? Und das Spannendste: Ist er überhaupt noch da? Denn in den letzten Wochen wurde der Kreisel etwa zehnmal (gefühlte Realität) weggerissen, nur um kurz darauf wieder aufgebaut zu werden. Mal abgesehen vom Aufwand: Der Sinn dieser Installation im öffentlichen Raum ist uns schleierhaft, zumal die Unfallgefahr definitiv gestiegen ist. Wozu braucht es eine solche Verkehrsregelung auf einer abbiegenden Einbahnstrasse in der 30er-Zone? Hat die Stadt zu viel Geld, zu wenig zu tun oder einen neuen Praktikanten, der sich ausprobieren will? Vielleicht sollte man die Verantwortlichen mal zum Ausspannen auf eine Insel schicken. Eine Verkehrsinsel, zum Beispiel. Wir wüssten da auch schon eine …