«Der Sommer ist vorbei.» trällert eine schadenfrohe Stimme eines Meteorologen von SRF Meteo heute Morgen aus dem Radio: «Der astronomische Herbstbeginn ist heute Donnerstag um Punkt 16.21 Uhr. Ab jetzt werden die Nächte wieder länger…»
– Ach was? Ich hatte gestern bei mir zuhause keinen Strom. Das war vielleicht dunkel – dunkel wie in einer Kuh.
Bei den Wetterfröschen habe ich immer den Eindruck, dass sie sich freuen, wenn sie schlechte Prognosen mitteilen können. Sie nicht auch?
Doch dann kam die Wendung. Nach dem Blick in ihre Kristallkugel kündigen sie für die kommenden Tage einen Altweibersommer an und erwarten am Wochenende viel Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad.
Im Herbst muss niemand von Tulpen und Rosen träumen, doch wer freut sich nicht darüber, wenn der Sommer in die Verlängerung geht? – Doch Vorsicht! Glaubt man den Bauernregeln kann ein zu sommerlicher Herbst das gute Wetter im nächsten Jahr vermiesen, wie zum Beispiel mit diesen:
«Blühen im Herbst die Bäum’ auf’s neu, währet der Winter bis zum Mai.» oder diese: «Ist der Herbst warm und fein, kommt ein scharfer Winter rein.» Ok, schon gut, aber bitte nicht hier unten in der Stadt.» Oder diese Regel hier: «Konnte man den Herbst loben, wird der Winter stürmen und toben.» Hmm? Wie war das damals 1999, als Orkan Lothar am Stephanstag mit über 250 Sachen durch Europa fegte, die höchsten Sturmschäden der jüngeren europäischen Geschichte anrichtete und 110 Menschen in den Tod riss? Voraus ging damals auch ein goldener Herbst. Also, dann schon lieber: «Fällt im Herbst das Laub sehr früh zu Erden, soll’s ein feiner Sommer werden.» Tja, man kann eben nicht alles haben!