Wenn ich mal viel Zeit habe, gut gelaunt bin und keine Kinder dabei habe, bin ich für Kollegen, die wie ich in Marketing oder Werbung arbeiten, gerne bereit an einer Kundenumfrage teilzunehmen. Diesmal für meine liebste schwedische Möbel-Boutique, die ich sowohl im Auftrag der Werbeagentur wie auch privat aufsuchte. Zum Glück konnte ich an einem Montag gehen, an dem sich nicht nur Schwangere, Frischverliebte oder Studenten durch die Gänge schieben. Dann sind die Gänge so leer, dass man fast entspannt alles angucken, anfassen kann.
An einem solchen Tag werde ich also am Ausgang von einer netten Mitarbeiterin mit Tablet in der Hand gefragt, ob ich kurz für eine Kundenumfrage Zeit hätte. Klar doch! Aber was versprechen die sich davon, Kunden an einem solchen untypischen Tag, ohne Kinder, ohne Mann, folglich ohne Stress und fast leerem Einkaufswagen zu befragen? Machen Fragen wie „Haben Sie alles gefunden, wonach Sie gesucht haben? Mit wie vielen Personen waren Sie heute da? Werden Sie wieder kommen?“ wirklich Sinn?
Heute konnte ich überall die Note 6 geben. Aber fragt mich doch mal Samstags, mit Mann, mit zwei schreienden Kindern, nach der vergeblichen Suche nach einem neuen Kinderzimmer! Das ist dann repräsentativ und entspricht doch eher der Wahrheit, liebe IKEA!