Endlich ist er da, der Sommer. Doch mit dem schönen Wetter gehen auch Vorschriften und Regeln einher.
So zum Beispiel beim kleinen Planschbecken drüben im Arterpark. Dort, wo die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft froh im Wasser planschen sollen, steht ein Schild in Weltformat XIV. Abgefasst in kindlicher Sprache mahnt es zum gebotenen Verhalten im Umgang mit dem städtischen Bassin. Typisch zürcherisch: Bevor der Spass beginnt, wird er einem erst einmal verdorben! Es wird mit der Schliessung gedroht und Mitleid für die Kleinen erweckt, die hier nicht mehr baden können, wenn die Vollpfosten von Eltern ihren «Goofen» nicht beibringen können, dass SAND IM WASSER NICHTS VERLOREN HAT! VERSTANDEN?
Sie merken, ich komme in Rage! Und überhaupt, wer hat das gelayoutet! Hauptsache gross, einschüchternd und «grusig», könnte man meinen. Die Kinder werden dieses Schild unzweifelhaft nicht verstehen und die Eltern fühlen sich zweifelsfrei kindlich herabgesetzt.
Gut, als Werbeagentur schaut man vielleicht etwas anders auf solche Affichen. Bei diesem Exemplar jedenfalls kriegt mein Grafikerherz Augenkrebs und mein Texterherz kotzt in den Teich. Das einzig Gute daran ist die Schriftart: Helvetica! Denn Helvetica hat so etwas Imperatives. Dieser abstrakten Schrift glaubt man. Worte in dieser Schriftart wirken wie Befehle, doch, wenn sie nicht stimmig eingesetzt wird, dann wird es einem schnell zu abstrakt…