Es wird Sie wohl kaum verwundern, dass Mitarbeitern einer Werbeagentur ein gewisses Faible für Typografie eigen ist. So findet auch der letzte Schrei in unserem Spielekabinett – ein Mitbringsel von Stefanie Kuchler aus dem Museumsshop des Design Museums in Kopenhagen – grossen Anklang: Ein Memory für Typografie-Freaks! Alle 25 Kartenpaare zeigen den Buchstaben «A» in verschiedenen Schriftarten, jeweils als Majuskel und Minuskel.
Sie denken, das sind alles nur olle Buchstaben und die sehen eh alle gleich aus? Nicht die Bohne. Nehmen wir zum Beispiel die «Fette Fraktur» von 1850. Bei deren Anblick sieht man die preussischen Soldaten förmlich vor dem inneren Auge, wie sie mit ihren «Pickelhauben»-Helmen auf dem Exerzierplatz auf und ab marschieren. Aber es gibt sie durchaus auch, die typographischen Zwillinge: Die Serifenschriften! Die gleichen sich teilweise wie ein Ei dem anderen. Auch bei den grotesken Schriften gerät man teilweise gehörig ins Schwitzen. Und dann das: Unsere geliebte «Helvetica», 1957 erfunden und Formgeberin unseres Logos. Sie hatte eine Mutter, die «Akzidenz Grotesk» von 1896, und die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Aber: Diese weist natürlich nicht im Entferntesten die gleichen aufreizenden Rundungen auf wie unsere «Helvetica», vom Charme ganz zu schweigen… Sie merken schon, ich komme wieder ins Schwärmen.