Heute wird der April seinem Ruf wieder mal gerecht und er macht endlich was er will. In den letzten Jahren glich er mehr dem Sommer, als der Sommer selbst.
Also ehrlich! Heute zeigt sich der April so, wie wir ihn lieben: Wechselhaft! Sonnenschein und Schneegestöber liefern sich gegenseitig wilde Verfolgungsjagden. Man kann den zähen Kampf des Winters, der sein Zepter nun definitiv an den Frühling übergeben soll, förmlich sehen… Wie in dem Kinderlied von Heinrich Hoffmann von Fallersleben «Winter ade! Scheiden tut weh! Aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht. Winter ade, scheiden tut weh!» Doch geht das nicht ein bisschen wärmer? 3° (gefühlt -10°), sind für Südländer wie mich einfach viel zu kalt! Brrrrr…
Auf dem See schaukelt derweil ein kleines Segelboot mit dem wohlklingenden, griechischen Namen Ωκεανίς, das übersetzt so viel wie «ozeanisch» bedeutet. Gefangen auf dem Zürisee-Binnengewässerli träumt es von der grossen, weiten See, von Freiheit, Wellengang und starkem Wind in seinen Segeln.
Und ich stelle mir indessen vor, wie ich diesen Sommer am Korinth Korinthen esse. Und Oliven. Und Souvlaki. Und Moussaka. Und Tzatziki. Und Choriatiki. Und Dolmadakia. Und Spanakopita. Und Tiropita. Und Pita mit Taramosalata… Nach so viel gutem Essen brauche ich jetzt aber dringend einen Ouzo. Und einen griechischen Kaffee, aus dessen Kaffeesatz ich mir anschliessend von einer schönen Hellenin die Zukunft lesen lasse.
Hach, es lässt sich gegenwärtig nicht klar ausmachen, wer mehr Sehnsucht und Fernweh nach Griechenland und dem Meer hat, das kleine Segelboot oder ich…