Kundeninterview Archives - Therefore https://therefore.ch/tag/kundeninterview/ Full Service Agentur in Zürich Thu, 15 Feb 2024 09:27:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://therefore.ch/wp-content/uploads/2019/03/cropped-Therefore_Logo_Favicon-1-32x32.png Kundeninterview Archives - Therefore https://therefore.ch/tag/kundeninterview/ 32 32 Agentin 00Solar meldet sich zur Mission  https://therefore.ch/agentin-00solar-meldet-sich-zur-mission/ Thu, 15 Feb 2024 09:27:55 +0000 https://therefore.ch/?p=116321 Michèle Ofri vom Fachverband Swissolar ist für ihren Arbeitgeber in einer wichtigen Mission unterwegs. Ihr Ziel: Junge Leute für eine Ausbildung begeistern, die es noch gar nicht gibt. Ihre Zielpersonen: Teenager mit Muckis und einer Zukunftsvision. Die Zeit drängt, die Konkurrenz schläft nicht. Doch sie kämpft mit einer Spezialwaffe, Codewort: Therefore.  Michèle Ofri, die Basis deiner Arbeit ist interstellar – die Sonne spielt die Hauptrolle. Und natürlich die Menschen, welche die Sonnenkraft nutzen. Mit welchen Waffen kämpfst du fürs Gute? (Lacht) […]

The post Agentin 00Solar meldet sich zur Mission  appeared first on Therefore.

]]>
Michèle Ofri vom Fachverband Swissolar ist für ihren Arbeitgeber in einer wichtigen Mission unterwegs. Ihr Ziel: Junge Leute für eine Ausbildung begeistern, die es noch gar nicht gibt. Ihre Zielpersonen: Teenager mit Muckis und einer Zukunftsvision. Die Zeit drängt, die Konkurrenz schläft nicht. Doch sie kämpft mit einer Spezialwaffe, Codewort: Therefore. 

Michèle Ofri, die Basis deiner Arbeit ist interstellar – die Sonne spielt die Hauptrolle. Und natürlich die Menschen, welche die Sonnenkraft nutzen. Mit welchen Waffen kämpfst du fürs Gute? 
(Lacht) In meinem Team spielen viele Menschen: meine Vorgesetzten, der Geschäftsführer, die Teammitglieder und seit einiger Zeit auch Therefore als Kommunikationsagentur! 

Anders als bei 007 ist deine Mission aber nicht geheim …  
… im Gegenteil! Wir wollen die neue Lehre zur Solarinstallateur/in bei unseren Zielgruppen bekannt machen und die Vorteile aufzeigen, die dieser zukunftsgerichtete Beruf bringt. Die Ausbildung ist eine tolle Kombination aus Technik, Outdoor-Arbeit und immer wieder neuen Projekten, welche die jungen Menschen an die verschiedensten Orte führt, wo sie zu Höchstform auflaufen können.  

In eurer Kampagne kommen Charaktere wie der Panel-Hulk, die Solarschützin und der PV-Wizard vor, gespielt wird sie auf Snapchat, Tiktok und Youtube. Hattest du dir das so vorgestellt? 
Ich hatte keine fixe Vorstellung davon, wie die Kampagne einmal ausschauen sollte. Wir sind einfach mit einem weissen Blatt Papier in die Workshops mit Therefore gestartet und haben uns akribisch durch das Thema gearbeitet. Dabei klärten wir Fragen wie: Was macht unsere Branche besonders? Wie grenzen wir uns von anderen Berufen ab? Welche Art Leute suchen? Wie ist der Groove bei uns?

Gesucht sind also Leute mit Superhelden-Groove? 
Tendenziell schon. Für die Arbeit als Solarinstallateur/in muss man eine gewisse Standfestigkeit mitbringen, im übertragenen wie im eigentlichen Sinne. Wir brauchen junge Menschen, die bereit sind, an der Zukunft mitzubauen, technisch bewandert und trotz Wind und Wetter am liebsten draussen sind. Superhelden mit Köpfchen!

Also ein ganz bestimmter Typus Mensch, dem ihr Schritt für Schritt auf die Schliche gekommen sind… 
Ja, denn wir wollten uns nicht einfach an alle jungen Leute zwischen 14 und 18 wenden, sondern an genau jene, die für unsere Ausbildung in Frage kommen. Die Positionierung haben wir in den Workshops mit Therefore erarbeitet und geschärft. Therefore hat uns geführt bei der Erarbeitung der Protopersonas und der Customer Journey. Wir sind so richtig eingetaucht, konnten alle Inputs einbringen und sind zusammen weitergekommen. Die Agentur hat uns bei der Kampagnenarbeit den Lead vorgegeben. Wir haben die Kampagne in Co-Creation erarbeitet und waren immer up to date.

Da sind Profis am Werk.

Michèle Ofri,
Berufsmarketing und Verbandskommunikation Swissolar

In den Workshops mit Therefore habt ihr auch den Grundstein für die Kampagnen-Mechanik gelegt – wie hast du diesen Prozess erlebt? 
Total positiv. Die Workshops in der Agentur waren jeweils ein Highlight: Strukturiert, analytisch und gleichzeitig kreativ. Wir haben quasi am Ende begonnen, beim Ziel, das wir erreichen wollten: 160 Lehrstellen besetzen. Das haben wir systematisch zurückgerechnet und bestimmt, wie viele Impressions, Klicks, Leads wir benötigen, um genügend Conversions zu erreichen. So konnten wir recht genau berechnen, wie viele Menschen wir mit der Kampagne erreichen mussten. Danach ging es darum, wie und auf welchen Kanälen wir unser Ziel am besten erreichen können. Therefore hatte ja bereits Erfahrung im Lehrstellenmarketing und konnte uns bestens beraten.

Wie hast du die Erarbeitung und den Verlauf der Kampagne erlebt? 
Sehr spannend. Nachdem wir die Strategie festgelegt und die Ziele definiert hatten, lief es aus unserer Sicht wie von alleine. Therefore hat die Umsetzung übernommen und uns souverän geführt. Einmal stellten wir zum Beispiel fest, dass ein Kanal nicht den erwünschten Traffic brachte. Da haben wir die Kampagne direkt auf die anderen beiden Kanäle konzentriert. Ich musste mich nicht mit Kleinkram herumschlagen und wusste, dass die Kampagne bei Therefore in guten Händen ist. Dieses Vertrauen war für mich beruhigend. Ich wusste: Da sind Profis am Werk.

Wieviel von Swissolar steckt schlussendlich in der Kampagne?
Viel, da wir bei der Grundlagenarbeit die Ziele vorgegeben. Aufgrund dieser Inputs startete der Kreativprozess. Wir waren immer hautnah dabei, konnten unsere Feedbacks und Inputs abgeben. Gleichzeitig profitierten wir von der souveränen Projektleitung und dem Know-How der Agentur in Sachen Kampagnenführung. Es war eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wir spielen im selben Team.

Team Superhelden! 
Genau!  

Gab es für dich einen Turning Point, einen Moment, in dem es für dich Klick machte und du wusstest: Yes, das ist es? 
Dass wir etwas Tolles auf die Beine stellen, war mir eigentlich schon von Anfang an klar. Ich war dabei und konnte mitreden. Aber es gab trotzdem ein besonderes Highlight. Das war, als eine Mitarbeiterin eines unserer Ausbildungsbetriebe mir erzählt, dass ihr Sohn – genau im Alter unseres Zielpublikums – unsere Werbung auf Social Media gesehen habe und begeistert gewesen sei. Da bekam ich schon etwas Gänsehaut.

Noch eine letzte Frage: Panel-Hulk, Solarschützin oder PV-Wizard – was wärst du am liebsten?
Weder noch (lacht). Ich bin die mit dem schwarzen Köfferchen, die im Hintergrund die Strippen zieht.

Also doch Agent 00Solar! 
Genau – Mission accomplished.

Danke, Michèle Ofri für die spannenden Insights! 


Swissolar
Swissolar ist der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er repräsentiert die Schweizer Solarbranche, also Unternehmen und Institutionen der solaren Wirtschaft, sowie Organisationen, die die Anliegen der Solarwirtschaft unterstützen.

Michèle Ofri
Michèle Ofri engagiert sich bei Swissolar für Berufsmarketing und Verbandskommunikation. Sie ist auf Seiten von Swissolar zuständig für die Lehrlingskampagne.

The post Agentin 00Solar meldet sich zur Mission  appeared first on Therefore.

]]>
Im Glashaus https://therefore.ch/im-glashaus/ Tue, 10 May 2022 07:05:39 +0000 https://therefore.ch/?p=112752 Als CEO eines systemrelevanten KMU mit über 120 Mitarbeitenden und einem extrem breiten Leistungsspektrum könnte man ihn bezeichnen. Oder auch als Gemeindeschreiber – was für Uneingeweihte auf den ersten Blick weitaus weniger spannend klingen mag. Doch wer Thomas-Peter Binder kennenlernt, vergisst bald die Klischees der verstaubten Amtsstuben. Er ist Gemeindeschreiber der Zürcher Oberländer Gemeinde Gossau und Präsident des Verbands der Zürcher Gemeinde- und Verwaltungsfachleute (VZGV). Im Interview berichtet er über die aktuellen Herausforderungen seiner Branche und wieso Digitalisierung und Kommunikation […]

The post Im Glashaus appeared first on Therefore.

]]>
Als CEO eines systemrelevanten KMU mit über 120 Mitarbeitenden und einem extrem breiten Leistungsspektrum könnte man ihn bezeichnen. Oder auch als Gemeindeschreiber – was für Uneingeweihte auf den ersten Blick weitaus weniger spannend klingen mag. Doch wer Thomas-Peter Binder kennenlernt, vergisst bald die Klischees der verstaubten Amtsstuben. Er ist Gemeindeschreiber der Zürcher Oberländer Gemeinde Gossau und Präsident des Verbands der Zürcher Gemeinde- und Verwaltungsfachleute (VZGV). Im Interview berichtet er über die aktuellen Herausforderungen seiner Branche und wieso Digitalisierung und Kommunikation zu sehr wichtigen Kernaufgaben von Gemeinden und Städten werden müssen.

Thomas-Peter Binder, wo treffen wir Sie hier?
Physisch sind wir im Gemeindehaus der Gemeinde Gossau im Zürcher Oberland. Oder im übertragenen Sinne befinde ich mich gerade zwischen zwei Sitzungen.

Also viel sitzen als Beamter?
Das ging aber schnell! Gleich zwei Klischees in einer kurzen Frage (lacht). Also erstens gibt es bei uns auf der Gemeinde keine Beamten, wie man sie beispielsweise vom Ausland her kennt. Und zweitens ist ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit vor allem das Kommunizieren und Verhandeln, nicht das Sitzen! (lacht)

Okay, also viel reden als Leiter der Gemeindeverwaltung?
Ja, absolut. Einerseits wird jede Managerin und jeder Manager eines Betriebes dieser Grösse vor allem Führungs- und Kommunikationsaufgaben wahrnehmen und weniger operativ arbeiten. Andererseits stellt meine Position auch eine Schnittstelle zwischen der Bevölkerung, der politischen Führung und der Verwaltung dar. Da gibt es sehr viel Kommunikationsbedarf in alle Richtungen.

Gemeindeschreiber als Kommunikationsberuf?
Das war er eigentlich schon immer, doch die Anforderungen an die Kommunikation sind über die letzten Jahre enorm gestiegen. Und das ist erst der Anfang. Kommunikation und Digitalisierung gehören aktuell zu den grössten Herausforderungen unserer Branche.

Inwiefern?
Da haben wir die immer grösser werdenden Ansprüche der Bevölkerung in Bezug auf die Kommunikation mit uns als Verwaltung und Behörde. Die Zeiten, in denen man sich Informationen oder Unterlagen im Gemeindehaus ausschliesslich zu den Öffnungszeiten am Schalter abgeholt hat, sind längst vorbei. Heute haben die Leute den Anspruch, «Behördengänge» digital erledigen zu können. Und das zu Recht, wie ich meine.

Davon sind die meisten Gemeinden noch weit entfernt, oder?
Obwohl im Hintergrund mit Hochdruck an der Digitalisierung gearbeitet wird und schon viel erreicht wurde, hat unsere Branche tatsächlich noch einiges zum Aufholen. Doch es gibt Tücken bei den digitalen Dienstleistungen, da sie oftmals heikle Personendaten betreffen. Die gilt es natürlich zu schützen.

Das Kommunizieren und Verhandeln ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.

Was tun Sie konkret in Sachen Digitalisierung?
Digitalisierung ist für uns ein Weg, unsere Leistungen schneller, kosteneffizienter und kundenfreundlicher anbieten zu können. Da gibt es laufend viele Prozessverbesserungen wie in der Privatwirtschaft auch. 2021 wurde ein grösseres Projekt gestartet, um die Digitalisierung der Verwaltungen beschleunigt voranzutreiben. Auch Gossau soll zu einer digitalen Mustergemeinde werden. Sie soll spezifisches Know-how sammeln und dieses auch anderen Städten und Gemeinden zur Verfügung stellen. Das zeigt klar: Das Projekt will nicht nur den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenkommen, sondern wird auch unsere internen Abläufe und die Arbeitswelt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändern.

Homeoffice in der Gemeindeverwaltung?
Das ist bei uns schon gelebter Alltag. Natürlich braucht es Präsenz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt. Doch darüber hinaus sehe ich keinen Unterschied zwischen Fachpersonen bei uns und in der Privatwirtschaft. Qualifizierte Fachleute wollen ein attraktives, flexibles Umfeld und sie möchten ihre Leistungen auf eine zeitgemässe Art erbringen.

Sie sprechen den Fachkräftemangel an.
Es geht uns wie allen anderen: Wir kämpfen an allen Fronten um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den Lernenden bis zu den leitenden Angestellten brauchen wir die gleichen Kompetenzen wie die Privatwirtschaft. Damit werden wir auch direkt verglichen.

Wie gehen Sie diese Herausforderungen an?
Wir kommunizieren innerhalb der verschiedenen Gemeindeverwaltungen intensiv, zum Beispiel über den VZGV, den Verband der Zürcher Gemeinde- und Verwaltungsfachleute (VZGV). Und als Gemeinde Gossau lassen wir uns von Fachleuten entsprechend beraten.

Sie erwähnten eingangs schon die Kommunikation als Schlüsselherausforderung neben der Digitalisierung.
Ein Grossteil der beiden Aspekte geht ja Hand in Hand. Doch die Kanäle und die Technologie sind nur der eine Faktor. Inhalte, Stil und Tonalität der Kommunikation sind natürlich genauso wichtig. Auch da haben wir noch Handlungsbedarf in vielen Bereichen. Dazu kommt: Bei uns ist die tägliche Kommunikation auch gleichzeitig Employer Branding. Wie uns die Bevölkerung als Dienstleisterin wahrnimmt, bestimmt auch unser Image als Arbeitgeberin.

Sie haben als Präsident des VZGV in den letzten Jahren mehrere Kommunikationskampagnen lanciert. Mit welchen Zielen?
Mit der ersten Gemeindekampagne wollten wir die vielfältigen Leistungen transparent machen, welche Gemeinden und Städte für die Bevölkerung tagtäglich erbringen. Was es braucht, damit es in der Gemeinde rund läuft, ist kaum jemandem bewusst. Der zweite Teil war dann direktes Employer Branding. Gemeinden und Städte sind mit ihrem enorm breiten Spektrum an Aufgaben äusserst attraktive Arbeitgeberinnen.

Was macht Gemeinden und Städte Ihrer Meinung nach attraktiver als andere Arbeitgebende?
Es ist der Sinn unserer Arbeit. Wir erbringen Leistungen für die Bevölkerung, schaffen Lebensqualität. Sinnstiftende Arbeit ist ein USP, den nicht alle haben.

Und die Jobs sind sicher!
Ja, sicher sind sie auch. Aber das soll nicht der Hauptgrund sein, sich bei uns zu bewerben. Wir wollen Menschen, die gerne mit anderen Menschen und für andere Menschen arbeiten. In Gossau bewegen wir für unsere gut 10’000 Einwohnerinnen und Einwohner ein Budget von jährlich zwischen 50 und 60 Mio. Franken. Das ist eine beachtliche Summe, und gleichzeitig ein Ansporn, um daraus für den Menschen das Beste herauszuholen. Auch wir Städte und Gemeinden haben eine Art Wettbewerbsgedanken.

Und wieso rückt die Kommunikation der Gemeinden zunehmend in den Fokus? Als Behörde haben Sie von Kundenseite her doch keine Konkurrenz?
Lassen Sie mich einen anderen Vergleich ziehen. Wir haben zwar keine Konkurrenz für die meisten unserer Leistungen, doch wir sind in einem anderen Aspekt sehr direkt mit der Privatwirtschaft vergleichbar. Die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde bezahlen unsere Leistungen mit ihren Steuern. Deshalb wollen sie, analog den Aktionärinnen und Aktionären einer börsenkotierten Firma, dass diese Mittel sorgfältig eingesetzt werden. Wir sitzen demzufolge im Glashaus, alle Augen sind auf uns gerichtet. In Gossau legen wir unseren über 10’000 Kundinnen und Kunden gegenüber Rechenschaft darüber ab, was wir mit ihrem Geld machen. Deshalb ist hier die Kommunikation enorm wichtig.

Zum Beispiel?
Im direkten Kundenkontakt stets freundlich und hilfsbereit zu sein, ist ein wichtiger erster Schritt. Dann geht es aber um die Kommunikation von Entscheidungen und Projekten. Darlegen, wieso man etwas tut oder lässt. Oder auch in der Prozessgestaltung. Es gilt, die richtigen Worte zu finden. Was wurde beispielsweise schon darüber diskutiert, ob die erste Mahnung einer Steuerrechnung bereits eingeschrieben verschickt werden muss oder nicht. Oder wie man eine für den Kunden unerwünschte Entscheidung kommuniziert, ein abgelehntes Baugesuch zum Beispiel.

Wie reagieren die Menschen darauf?
So unterschiedlich, wie der Mensch ist. Wir versuchen aber immer transparent zu sein und zu begründen, wieso wir in die eine oder andere Richtung entschieden haben. Das ist auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig. In der Gemeinde kennt man sich, wohnt vielleicht nebeneinander, die Kinder gehen zusammen zur Schule…

Wir versuchen immer transparent zu sein.

Klingt nach einer grossen, täglichen Herausforderung. Was sind Ihre nächsten grösseren Projekte?
Wir stecken mitten in der digitalen Transformation unserer Arbeitsstrukturen. Und wir werden nächstens das Thema Website neu angehen. Vor zwanzig Jahren hatten wir mit unserer damals neuen Site einen guten Standard gesetzt, ja damit sogar einen Digitalpreis gewonnen. Doch 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit, gerade auch für Websites… ich freue mich auf die neue.

Herzlichen Dank für das Gespräch!


Verein Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute
Der VZGV vertritt als politisch neutrale Dachorganisation die Interessen Zürcherischer Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Die rund 500 Mitglieder sind aktive oder ehemalige Mitarbeitende dieser Verwaltungen.

Thomas-Peter Binder
Thomas-Peter Binder agiert als Präsident des VZGV. Zusammen mit den weiteren Mitgliedern des Vorstands ist er für die Leitung des Vereins verantwortlich und trägt die Gesamtverantwortung für dessen Aufgaben.

The post Im Glashaus appeared first on Therefore.

]]>
Was bringen Interviews mit Testimonials für Vorteile im modernen Marketing? https://therefore.ch/was-bringen-interviews-mit-testimonials-fuer-vorteile-im-modernen-marketing/ Sat, 18 Dec 2021 08:31:00 +0000 https://therefore.ch/?p=114016 Interviews mit Testimonials, zum Beispiel als ausführliche Version von Kundenbewertungen, können im modernen Marketing eine Vielzahl von Vorteilen bringen. Einige davon sind:Glaubwürdigkeit: Kundenbewertungen werden von echten Menschen verfasst, die das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich genutzt haben. Das gibt den Bewertungen Glaubwürdigkeit und macht sie für andere potenzielle Kunden glaubwürdiger.Persönliche Verbindung: Interviews mit Testimonials bieten die Möglichkeit, eine persönliche Verbindung mit den Kunden herzustellen. Die Kunden können ihre Geschichten und Erfahrungen teilen, wodurch andere potenzielle Kunden das Gefühl haben, sich […]

The post Was bringen Interviews mit Testimonials für Vorteile im modernen Marketing? appeared first on Therefore.

]]>
Interviews mit Testimonials, zum Beispiel als ausführliche Version von Kundenbewertungen, können im modernen Marketing eine Vielzahl von Vorteilen bringen. Einige davon sind:
Glaubwürdigkeit: Kundenbewertungen werden von echten Menschen verfasst, die das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich genutzt haben. Das gibt den Bewertungen Glaubwürdigkeit und macht sie für andere potenzielle Kunden glaubwürdiger.
Persönliche Verbindung: Interviews mit Testimonials bieten die Möglichkeit, eine persönliche Verbindung mit den Kunden herzustellen. Die Kunden können ihre Geschichten und Erfahrungen teilen, wodurch andere potenzielle Kunden das Gefühl haben, sich mit ihnen verbunden zu fühlen.
Vertrauensaufbau: Kundenbewertungen können dazu beitragen, das Vertrauen von potenziellen Kunden in ein Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen zu stärken. Sie können sehen, dass andere Menschen das Unternehmen nutzen und positive Erfahrungen gemacht haben, was ihr Vertrauen erhöhen kann.
Suchmaschinenoptimierung: Interviews mit Testimonials können auch dazu beitragen, das Ranking einer Website in den Suchmaschinen zu verbessern. Suchmaschinen bewerten Websites höher, die regelmäßig aktualisiert werden und relevanten, qualitativ hochwertigen Inhalt bieten.
Social Proof: Kundenbewertungen bieten auch den Nutzen des „Social Proof“. Dies bedeutet, dass Menschen eher dazu neigen, etwas zu kaufen oder zu nutzen, wenn sie sehen, dass andere Menschen es auch tun. Indem Sie Interviews mit Testimonials veröffentlichen, zeigen Sie, dass andere Menschen das Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen nutzen und positive Erfahrungen damit gemacht haben.

The post Was bringen Interviews mit Testimonials für Vorteile im modernen Marketing? appeared first on Therefore.

]]>
Lasst uns mal einen Kunden basteln https://therefore.ch/lasst-uns-mal-einen-kunden-basteln/ Tue, 26 Jan 2021 15:07:41 +0000 https://www.therefore.ch/?p=108402 Die Schweizer Bildungslandschaft hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder verändert. Die derzeitige Pandemie hat jedoch einen wahren Digitalisierungsschub ausgelöst, was die Vermittlung von Wissen aber auch die Gestaltung der Angebote angeht. Die Bildung ist endgültig in die digitale Welt katapultiert worden. Eine, die diese Entwicklung hautnah miterlebt, ist Regula Eberle, Marketingleiterin der Akademie St.Gallen. Sie bewegt sich mitten im Spannungsfeld zwischen den sich laufend ändernden Bildungsangeboten, neuen Lernarrangements und dem immer weniger einschätzbaren Verhalten des hybriden Kunden. Digitalisierung […]

The post Lasst uns mal einen Kunden basteln appeared first on Therefore.

]]>
Die Schweizer Bildungslandschaft hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder verändert. Die derzeitige Pandemie hat jedoch einen wahren Digitalisierungsschub ausgelöst, was die Vermittlung von Wissen aber auch die Gestaltung der Angebote angeht. Die Bildung ist endgültig in die digitale Welt katapultiert worden. Eine, die diese Entwicklung hautnah miterlebt, ist Regula Eberle, Marketingleiterin der Akademie St.Gallen. Sie bewegt sich mitten im Spannungsfeld zwischen den sich laufend ändernden Bildungsangeboten, neuen Lernarrangements und dem immer weniger einschätzbaren Verhalten des hybriden Kunden. Digitalisierung trifft auf Millennials & Co. Ob das gut kommt und wie der Balanceakt funktioniert, schildert Regula Eberle im Interview.

Seit 14 Jahren bist du bereits im Bildungsmarketing. Entschuldige, Regula, gehörst du damit nicht schon zu den Marketing-Sauriern?
Das hat etwas. Dank steter Anpassung und der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, bin ich jedoch zum Glück noch nicht ausgestorben!

Marketing ist sehr schnelllebig. Von Agenturseite sehen wir bei unseren Kunden etwa alle 3 Jahre einen Wechsel, nach 5 Jahren hat sich der Personalbestand einer Abteilung in der Regel komplett erneuert.
Auf meiner Visitenkarte steht zwar seit Langem die gleiche Funktion, doch hat sich meine Arbeit in den Jahren ziemlich geändert. Am Anfang meiner Tätigkeit erstellten wir Mediapläne für Print und organisierten noch Messen. Heute schreibe ich vor allem Redaktionspläne für Omnichannel. Früher beschäftigten mich Sujets und Schaltungskosten, heute Content und Owned Media.

Ihr setzt seit Langem auf Content-Marketing. Wie kam es dazu?
Auf unserer Website bieten wir eine riesige Menge an Informationen zu etwa 50 Lehrgängen und 35 Seminaren an. Das zu strukturieren, aufzubereiten und zu pflegen, ist eine grosse Herausforderung. Wir versuchen dem Interessenten aufzuzeigen, welchen Nutzen ihm die jeweilige Weiterbildung bietet. Dafür eignet sich das Storytelling sehr gut: Interviews, Success Stories, Hintergrundberichte, Testimonials und so weiter. So erreichen wir Kunden, die uns und unsere Angebote bis dato noch gar nicht kennen.

In diesem Jahr geht ihr einen Schritt weiter – die Veröffentlichung eines Online-Magazins!
Der neue Akademie-Claim heisst «Passion Inside». Das spiegelt nicht nur unsere Unternehmenskultur sehr gut wider, sondern erklärt auch in zwei Worten, wieso die Akademie erfolgreich am Markt agiert. Alles, was wir tun, machen wir mit absoluter Leidenschaft und Überzeugung. Da lag es auf der Hand, dass wir unser Online-Magazin «Passion Inside» nennen.

Wieso ein digitales Magazin erstellen, anstatt den Content in bestehende Plattformen zu integrieren?
Die Website ist mit unserem ERP-System verbunden und bietet vorwiegend harte Fakten. Sie informiert die Kunden später in der Customer Journey als das Online-Magazin. Auf «Passion Inside» holen wir potenzielle Kunden schon viel früher ab. Informieren und unterhalten sie. Natürlich stellen wir jederzeit einen Link zu den konkreten Angeboten bereit. Aber nur im Magazin haben wir derzeit die Möglichkeit, schnell und unkompliziert alle unsere Personas mit Targeted Content anzusprechen.

Customer Journey, Persona, Targeted Content. State of the Art, um noch ein Fremdwort einzustreuen!
Als Bildungsunternehmen sollten wir schon mit dabei sein, wenn es um die Umsetzung moderner Marketingmethoden geht, oder? Das hat auch mit Glaubwürdigkeit zu tun.

Wie seid ihr vorgegangen?
Die Konzeption der neuen Website und des Online-Magazins fiel mehr oder weniger mit meiner eigenen Weiterbildung in digitalem Marketing zu­sammen. Am Anfang meiner Tätigkeit war Digital eher ein Nebenschauplatz, seit Jah­ren jedoch ist es nun unser Hauptfokus. So habe ich mir alles on the job beigebracht: in Zusammenarbeit mit Agenturen, selbst ausprobiert, in Online-Tutorials etc. Nun fand ich es an der Zeit, mein Wissen zu konsoli­dieren. Als Diplomarbeit habe ich unter anderem die wichtigsten Personas und Customer Journeys der Akademie St.Gallen modelliert.

Diese setzten wir in unseren Workshops auch direkt ein. Es kommt ehrlich gesagt nicht häufig vor, dass ein Kunde so gut vorbereitet in ein Projekt startet wie ihr.
Es war tatsächlich ein grosser Aufwand, doch es war sehr spannend, Personas und Customer Journeys zu erstellen. Wir kennen unsere Kunden eigentlich sehr genau und in der gesamten Organisation ist viel Wissen vorhanden. Doch das Konsolidieren des Wissens aus der Perspektive der Kunden war dann doch eine neue Erfahrung.

Waren alle mit dem Resultat einverstanden?
Mehr oder weniger schon. Im Startworkshop mit euch haben wir die einzelnen Personas und Journeys nochmals gemeinsam mit unserem Schulleiter und meiner Marketingkollegin diskutiert. Es gab keinen fundamentalen Widerspruch, aber weitere Ergänzungen.

Es ist für uns als Agentur immer wieder spannend zu beobachten, wie sich im Laufe des Prozesses Klischees und Stereotypen zu einem Kundentyp verdichten, den alle in der Firma kennen.
Es beginnt immer mit der Wahrnehmung des Kunden, seiner eigenen Erfahrung. Bekommt eine Persona einen Namen, ein Gesicht und eine Geschichte, wird es auf einmal sehr einfach, sich in deren Situation einzufühlen und die Customer Journey aus der Kundenperspektive durchzuspielen. Es ist wie in einem Krimi, in dem man selbst mitfiebert. Ist man einmal voll dabei, findet man sofort Verbesserungspotenzial.

Was kam bei euch raus?
Wir haben auf einmal realisiert, dass im Entscheidungsprozess bei der Wahl einer Weiterbildung – die doch einige Zeit dauert und vor allem auch einiges kostet – die Wahrscheinlichkeit sehr gross ist, dass Personas aus dem Prozess aussteigen, die Entscheidung vertagen oder den Plan ganz verwerfen. Womöglich war aber auch einfach das Kommunikationsbedürfnis ein anderes, als wir es angeboten haben. D.h., wir müssen auch im Verhalten unserer Kunden mit einer Disruption rechnen, diese aber versuchen zu verhindern.

Was fehlt konkret?
Ein Chatbot-Kommunikationskanal. Interessanterweise nutzen wir in der Akademie solche Kanäle intensiv, privat und zum Teil auch beruflich. Nur auf die Idee, dass wir einen solchen Kanal für die Kundenansprache einsetzen könnten, wären wir wohl ohne Personas und Customer Journey nicht gekommen. Nun sind wir dabei, dies einzurichten, und sind gespannt, wie der neue Kanal angenommen wird.

Neue Website, Online-Magazin, Weiterbildung – du hast ein intensives Jahr hinter dir. Was kommt als Nächstes?
Die Infrastruktur ist nun bereit und die Anpassungen am Corporate Design werden in allen Bereichen umgesetzt. Deshalb werden wir uns nun wieder voll auf die Content-Produktion stürzen.

Mit welchem Schwerpunkt?
Es gibt keinen eigentlichen Schwerpunkt, sondern Omnichannel. Das Online-Magazin ermöglicht uns, Inhalte langlebiger zu nutzen als nur in Social Media und E-Mail-Newslettern. Sicher werden wir zusätzlich auch mehr Bewegtbilder produzieren.

Vielen Dank für das Interview, Regula, und weiterhin viel Erfolg!

Akademie St.Gallen
Seit vielen Jahren gehört die Akademie St.Gallen in der Ostschweiz zu den führenden Bildungsanbietern im Be­reich der Höheren Berufsbildung für Erwachsene. Schwerpunkt bilden kaufmännische-betriebswirtschaftliche Lehrgänge, die zu einem eidgenössisch anerkannten Abschluss führen.

Regula Eberle
Als Marketingleiterin der Akademie St.Gallen macht Regula Eberle den digitalen Wandel nicht nur mit – sie gestaltet ihn aktiv. So setzte sie 2020/21 nicht nur den komplett neuen digitalen Auftritt der Akademie um, sie lancierte auch gleich noch das digitale Bildungsmagazin «Passion Inside». Parallel zur eigenen Weiterbildung im Digitalmarketing.

The post Lasst uns mal einen Kunden basteln appeared first on Therefore.

]]>
Family Business https://therefore.ch/family-business/ Tue, 22 Dec 2020 15:27:58 +0000 https://www.therefore.ch/?p=108362 Für die Restschweiz liegt die Stöcklin Möbel AG irgendwo dort, wo sich die Gebiete der beiden Basler Halbkantone mit denen Solothurns und Frankreichs so verschlungen abwechseln, dass Auswärtige recht schnell die Übersicht verlieren. Aber auch von hier aus, weit weg von Mittelland und A1, lässt sich die Schweiz erobern. Die Schweizer Küchen, um genauer zu sein. Daniel und Sarah Hofer führen das Familienunternehmen in dritter Generation in die Zukunft, ab 2021 mit einer neuen Brandingstrategie. Daniel und Sarah, mit wem […]

The post Family Business appeared first on Therefore.

]]>
Für die Restschweiz liegt die Stöcklin Möbel AG irgendwo dort, wo sich die Gebiete der beiden Basler Halbkantone mit denen Solothurns und Frankreichs so verschlungen abwechseln, dass Auswärtige recht schnell die Übersicht verlieren. Aber auch von hier aus, weit weg von Mittelland und A1, lässt sich die Schweiz erobern. Die Schweizer Küchen, um genauer zu sein. Daniel und Sarah Hofer führen das Familienunternehmen in dritter Generation in die Zukunft, ab 2021 mit einer neuen Brandingstrategie.

Daniel und Sarah, mit wem beginnen wir das Gespräch? Mit Bruder und Schwester oder mit CEO und Marketingleiterin?
Daniel Hofer: Das kommt auf die nächste Frage an, denke ich.
Sarah Hofer: Und lässt sich sicher nie ganz trennen.

Dann beginnen wir mit einer unverfänglichen Frage: Was beschäftigt euch gerade beruflich am meisten?
Sarah Hofer: Die Einführung unserer neuen Kollektion im Frühjahr 2021, zusammen mit einer Überarbeitung unseres Brandings.
Daniel Hofer: Das, und ein grosses ERP-Projekt. Und ein strategisches Entwicklungsprojekt.

Die meisten KMU hatten 2020 mit den Herausforderungen der Corona-Krise mehr als genug zu tun. Ihr habt euch anscheinend trotzdem so einiges zusätzlich vorgenommen.
Daniel Hofer: Corona hat auch bei uns einiges über den Haufen geworfen und wir mussten uns permanent anpassen. Einige Mitarbeitende kommen täglich aus Frankreich zu uns. Und im März hatten wir einen sehr frühen Corona-Fall. Daraufhin haben wir aus Rücksicht auf die Gesundheit der Mitarbeitenden die Produktion eine Woche geschlossen.
Sarah Hofer: Wir standen auf einmal vor der Frage, wie man eine Möbelproduktion sinnvoll desinfiziert.
Daniel Hofer: Dennoch haben wir das Jahr sehr gut hingekriegt. Dass wir unsere Projekte sistieren, stand gar nie zur Diskussion. Dieser Drang nach vorne, die stetige Weiterentwicklung, das ist schon so etwas wie die DNA unserer Firma. Das war schon immer so.

Seit 1943.
Daniel Hofer: Wir produzieren ja hauptsächlich Küchenmöbel. In der Schweiz. Für die Schweiz. Also an einem kostenintensiven Standort für einen kleinen Markt. Wären wir träge, wären diese beiden Umstände ein grosser Nachteil. Gehen wir das aktiv an, haben wir nur Vorteile!

Wie das?
Daniel Hofer: Der Schweizer Markt ist für die internationalen Konzerne zu klein, um ein spezielles Angebot für Schweizer Bedürfnisse zu entwickeln und zu produzieren. Doch Herr und Frau Schweizer wissen ganz genau, was sie wollen. Und sie haben auch einige Ansprüche an Qualität und Haltbarkeit. Nicht nur im Luxussegment. Wenn wir also in diese Nische zwischen Luxusküchen und billiger Massenware zielen, sind wir sehr gut aufgestellt.

Das zeigt auch eure Entwicklung über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte.
Sarah Hofer: Das Wachstum ist sehr schön, unsere Kunden zufrieden und treu. Eigentlich könnten wir sehr zufrieden sein.
Daniel Hofer: Also, wir sind eigentlich schon zufrieden.

Warum «eigentlich»?
Daniel Hofer: Als Unternehmer hast du immer irgendetwas, das du unbedingt angehen willst. Unsere Kollektion ist erst ein paar Jahre alt und kommt beim Küchenfachhandel sehr gut an. Doch wir wollen sie erneuern, ergänzen, nicht nur am Puls der Zeit sein, auch mal einen Schritt weiter gehen.
Sarah Hofer: Auch im Marketingbereich ist immer viel zu tun. Website, CRM, Verkaufsunterlagen, Verkaufsunterstützung, Entwicklungsprojekte.

Und trotzdem noch ein neues Branding obendrauf?
Sarah Hofer: Wir wollen uns einfach weiterentwickeln. Das Corporate Design steht ja seit einiger Zeit und ist auch durchgehend umgesetzt. Nun ist das Branding an der Reihe. Wir wollen mit unserer Kommunikation näher an den Endkunden ran. Unseren Partnern Unterlagen in die Hand geben, mit denen sie Erfolg im Beratungsgespräch haben.

Wie muss man sich das vorstellen?
Sarah Hofer: Bisher haben wir Holz, Oberflächen oder Griffe gezeigt. Ab und zu eine perfekte Küche. Alles sehr clean. Nun ist eine Küche aber mehr als ein Raum. In den meisten Familien spielt sich in und um die Küche das Leben ab. Es ist ein hochemotionaler Ort und für die Endkunden auch ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit oder Lebenssituation.

Also mehr Leben in die Küche?
Daniel Hofer: Leben war schon immer in unseren Küchen. Aber noch keines in unseren Unterlagen.
Sarah Hofer: Wir wollen die Menschen in den Situationen abholen, in denen sie gerade sind. Eine junge Familie lebt ganz anders als zwei DINKS in einem Loft. Oder ein Paar, dessen Kinder gerade ausgezogen sind und das seine Wohnung für den nächsten Lebensabschnitt umbaut.

Nun ist die Schweiz aber auch ein Land der Mieter …
Daniel Hofer: … und auch da setzen wir an! Wenn 58 Prozent der Schweizer zur Miete wohnen, dann sollte den Vermietern klar sein, dass man eine Wohnung schneller und besser vermietet, wenn sie eine schöne Küche hat.
Sarah Hofer: Es ist ein Trugschluss, dass eine günstige Küche hässlich sein muss!
Daniel Hofer: Im Gegenteil, wir bieten in allen Preislagen sehr schöne Materialien und Farben an. Und die Kosten einer Küche für einen Vermieter über den ganzen Zyklus liegen auch bei Haltbarkeit und Pflege. Das setzt sich immer mehr durch, auch bei institutionellen Kunden, Investoren oder Wohnbaugenossenschaften.

Und für das neue Branding bedeutet dies?
Sarah Hofer: Wir arbeiten neu mit Bildwelten, die den Lebenssituationen unserer Kunden entsprechen. Ihre Bedürfnisse aufnehmen, ihre Träume widerspiegeln. Emotionaler,
nahbarer, lebendiger.

Bisher wurden für die Bilder bestehende Küchen oder Ausstellungsmöbel fotografiert. Nun steigen die Ansprüche an die Bildwelten dramatisch an. Wir durften gemeinsam mit euch die Lebenswelten definieren, den Bildstil entwickeln, die Geschichten schreiben. Dies lässt sich mit vernünftigem Aufwand nicht mehr im Studio nachbauen. Deshalb kommen zum ersten Mal CGI, computeranimierte Bilder, zum Einsatz.
Daniel Hofer: Ich war zu Beginn sehr skeptisch. Doch unsere Bilder entstehen mit den gleichen Technologien wie modernste Hollywood-Blockbuster. Das sieht so gut und echt aus, dass man den Unterschied zur Fotografie nicht mehr sieht.
Sarah Hofer: Mit CGI können wir auch Geschichten in Bildern erzählen, die als Fotoszene praktisch unmöglich umzusetzen wären.

Also seid ihr mit der neuen Kommunikation im Marketing und Branding endlich «angekommen»?
Daniel Hofer: Eigentlich schon.
Sarah Hofer (lacht): Da ist es wieder, dieses «eigentlich».
Daniel Hofer: Wir wären nicht wir, wenn wir nicht schon den nächsten Schritt planen würden. Und der wird es in sich haben!

Wir danken für das Interview und wünschen euch weiterhin viel Erfolg!

Stöcklin Möbel AG
In dritter Generation stellt die Stöcklin Möbel AG im basellandschaftlichen Aesch Möbel her. Vorwiegend Küchenmöbel, doch immer mehr auch Schränke, Garderoben und andere hochwertige Möbel für das ganze Haus.

Daniel Hofer
Seit 2016 führt Daniel Hofer das Unternehmen Stöcklin Möbel AG als Geschäftsführer. Der Betriebswirtschafter HF kennt die Firma schon von Kindesbeinen an und führt sie weiter in die Zukunft.

Sarah Hofer
Als Quereinsteigerin machte Sarah Hofer zuerst eine Karriere in der gehobenen Gastronomie, bevor sie projektweise ins Familienunternehmen einstieg. Heute verantwortet sie die Bereiche Marketing und Projekte.

The post Family Business appeared first on Therefore.

]]>
Mit 5 Promille unterwegs https://therefore.ch/mit-5-promille-unterwegs/ Mon, 21 Dec 2020 08:54:45 +0000 https://www.therefore.ch/?p=108352 Wo gehobelt wird, fallen Späne, wo gebaut wird, geht was kaputt. Und es wird seit Jahren sehr viel gebaut in der Schweiz, Tendenz weiter steigend. Dementsprechend gehen zusammen mit dem Bauvolumen auch die Bauschäden in die Höhe. Im Interview erzählt Dominic Duer von einer Erfolgsgeschichte, die auch darauf aufbaut, dass niemand mit etwas planen will, das trotzdem ganz sicher passieren wird. Dominic, du bist bei uns in der Agentur fast legendär: Du giltst als der Kunde, der wirklich nie erreichbar […]

The post Mit 5 Promille unterwegs appeared first on Therefore.

]]>
Wo gehobelt wird, fallen Späne, wo gebaut wird, geht was kaputt. Und es wird seit Jahren sehr viel gebaut in der Schweiz, Tendenz weiter steigend. Dementsprechend gehen zusammen mit dem Bauvolumen auch die Bauschäden in die Höhe. Im Interview erzählt Dominic Duer von einer Erfolgsgeschichte, die auch darauf aufbaut, dass niemand mit etwas planen will, das trotzdem ganz sicher passieren wird.

Dominic, du bist bei uns in der Agentur fast legendär: Du giltst als der Kunde, der wirklich nie erreichbar ist und trotzdem immer zuverlässig zurückruft.
Dominic Duer: Das Erste ist wohl leider so. Ich bin seit Jahren wahnsinnig viel unterwegs und praktisch immer in Besprechungen oder am Telefon. Das Zweite freut mich, denn ich versuche wirklich, jeden Kunden oder Lieferanten zurückzurufen. Es dauert manchmal ein paar Stunden, doch ich gebe mein Bestes.

Was hält dich so auf Trab?
Mein Business. Es läuft gerade so viel gleichzeitig.

Du bietest mit GLASSRESQ die Sanierung von Glasschäden an. Stehen gerade grosse Projekte vor dem Abschluss oder woher kommt die hohe Auslastung?
Zum einen von den bestehenden Kunden. Seit unserer Gründung 2016 wachsen wir jedes Jahr sowohl mit den bestehenden Kunden wie auch über Neukunden. Wir haben ein System entwickelt, das es in dieser Form noch nicht gab. Wir können die allermeisten Glasschäden, wie sie bei Bau, Renovierung oder Nutzung von Immobilien halt einfach entstehen, vor Ort reparieren. Das spart viel Zeit und Geld im Vergleich zu einem Ersatz.

Glaspolitur oder Kunstharz gibt es doch schon seit Jahren.
Ja, und das war auch eines unserer Probleme am Anfang. Von Teleshopping-Kanälen bis zu Tankstellenshops haben viele Anbieter irgendwelche «Lösungen» im Angebot. Doch das funktioniert alles nicht wirklich. Und wenn jemand mit einer Schleifmaschine anrückt, dann hinterlässt er eigentlich immer optische Verwerfungen, unschöne Linseneffekte und dergleichen. Wir arbeiten komplett anders. Wenn wir da waren, sieht es aus wie neu. Aber das glaubt dir am Anfang natürlich niemand.

Was habt ihr dagegen unternommen?
Die einzige Möglichkeit war eine Garantie. Entweder wir schaffen es, oder der Kunde bezahlt nichts.

Und das funktionierte?
Es funktioniert noch immer! Schon bevor ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich einige Erfahrung im Bereich Fenster und Glas gesammelt. In diesem Umfeld lernte ich meinen heutigen Geschäftspartner kennen und gemeinsam entwickelten wir eine Methode, Glasschäden perfekt zu reparieren. Er ist eher der Tüftler, ich habe ein gutes Gespür für den Markt.

Wie gross ist der Markt für Glasreparaturen?
Riesig! Wir sehen, wie gross er schon im Bereich von Neubauten ist. In einer Überbauung weist im Schnitt jede Wohnung mindestens einen groben Glaskratzer auf. Die Schadensumme für Oberflächenschäden liegt im Schnitt bei 2,5 Prozent der Bausumme – wenn man die Teile austauscht.

Und bei einer Sanierung durch euch?
Landen wir in der Regel bei etwa 5 Promille. Also 80 Prozent günstiger.

Macht also Sinn!
Ja, und nicht nur finanziell. Wir haben jetzt noch keine wissenschaftliche Studie zu dem Thema, doch wir haben das zusammen mit ein paar Lieferanten und Partnern durchgerechnet. Wenn eine grössere Glastrennwand saniert statt ersetzt wird, werden gegen 99 % des CO2-Fussabdrucks gespart.

Du hast von Oberflächenschäden gesprochen. Also nicht nur Glas?
Genau. Wir haben zwar mit Glas angefangen, doch unsere Kunden wollen, wenn immer möglich, nur einen einzigen Ansprechpartner für eine Sache. Also reparieren wir heute Treppen, Parkett, Fassaden, eigentlich fast alles.

Einer für alles.
Und das nicht nur für die Materialien. Wenn uns ein Generalunternehmer anruft, dann machen wir alles aus einer Hand. Erstbesichtigung, Expertise, Versicherungsabwicklung und natürlich die Reparatur selbst.

Das war auch ein Grund, wieso du eine neue Website wolltest.
Wir sind so schnell gewachsen, die bisherige Website hat gar nicht mehr abgebildet, was wir alles tun. Zudem wollen wir unser neues Ticketing-System in die Website integrieren. So sehen alle Parteien rund um einen Schaden auf einen Klick, wo der Fall steht.

Zusammen mit dir durften wir im Zuge der Website auch ein Content-Konzept entwickeln, welches auf die organische Suche von Google ausgerichtet ist.
Wir sind bis auf Weiteres der einzige Anbieter auf diesem professionellen Niveau. Deshalb kennen uns auch noch nicht alle Baubetriebe, Versicherungen oder Handwerker. Die suchen nicht nach GLASSRESQ, sondern eher nach Möglichkeiten, Bauschäden günstig und gut zu beheben. Mit Targeted Content werden sie sicher bei uns landen.

Wie hast du das bisher gemacht?
Wir haben auf Google Ads & Co. gesetzt. Das hat schon irgendwie funktioniert. Aber halt nur irgendwie … Ich war mir sicher, es muss mehr drinliegen.

Die neue Website ist online, das Ticketing ist implementiert. Was sind die nächsten Herausforderungen?
Am meisten sind wir damit beschäftigt, das enorme Wachstum zu stemmen. Wir haben einen riesigen technologischen Vorsprung, den müssen wir nutzen, um unsere Marktposition auszubauen. Aktuell haben wir 2 Aussendienstmitarbeitende und 30 Sanierungsspezialisten. Im Aussendienst wollen wir auf 10 ausbauen, um die Expertisen und Abwicklungen zu beschleunigen. Bei den Spezialisten sind wir auch laufend am Rekrutieren und Ausbilden. Das braucht alles Zeit und Energie.

Der Faktor Zeit … alles läuft bei dir in einem unglaublichen Tempo!
Es ist unsere Branche, unsere Aufgabe. Kein einziger Bauplan sieht am Ende eine Phase für die Behebung von Mängeln vor. Obwohl alle wissen, dass es Schäden geben wird, planen sie einfach, als wäre dies nicht so. Und wenn die Handwerker langsam abziehen und der Abgabetermin vor der Türe steht, ruft man bei uns an. Und wir machen es dann möglich.

Zeit ist Geld!
Ja, Zeit ist Geld. Vor allem, wenn bei laufendem Betrieb saniert werden muss. Ein Treppenhaus, eine Eingangstür, ein Durchgang … welches Einkaufszentrum oder Bürogebäude würde da schon einen halben Tag dafür schliessen wollen? Oder noch länger?

Wir treffen uns gerade in der Europaallee. Glas- und Strukturfassaden, wohin das Auge reicht. Ein Traum für dich?
Ich habe schon allein während des Fotoshootings in einer halben Stunde sicher über 10 Schäden gesehen, die wir problemlos beheben könnten. Dieser moderne Architekturtrend ist natürlich genial für uns. Die Arbeit wird uns nicht ausgehen!

Ihr repariert also wirklich alles?
Fast.

Nur fast?
Wenn ein Glas einen richtigen Sprung hat, dann können wir auch nicht mehr helfen. Und Handydisplays, die reparieren wir nicht. Da musste auch ich letztens ins Spezialgeschäft …

Danke, Dominic, für das Gespräch!

GLASSRESQ
Die GLASSRESQ AG mit zwei Standorten in der Schweiz sowie weiteren in Deutschland, Österreich, Tschechien, England und den USA bietet innovative Lösungen zur einfachen und kostengünstigen Sanierung von Schäden an Glasoberflächen.

Dominic Duer
Geschäftsführer GLASSRESQ
Einen Sinn fürs Geschäft hatte Dominic Duer schon immer und baute GLASSRESQ in rasanter Geschwindigkeit mit viel Arbeit und Leidenschaft auf. Heute erreicht man ihn meistens im Auto oder am Flughafen: immer unterwegs für seine Kunden.

Zusammenarbeit
Therefore begleitete GLASSRESQ bei der Neukonzeption und Umsetzung der neuen Website für die drei Länder Schweiz, Deutschland und Österreich. Dabei wurde nicht nur das Design und die Informationsarchitektur optimiert, auch ein neues und benutzerfreundliches CMS wurde eingeführt. Mit Typo3 können alle DACH-Länder aus einem Cockpit heraus verwaltet werden und der Kunde kann einfache Anpassungen und neue Beiträge selbst erfassen und publizieren. Besonderes Augenmerk wurde auf die SEO-Leistung und die gute Positionierung in den relevanten Suchmaschinen wie Google gelegt.

The post Mit 5 Promille unterwegs appeared first on Therefore.

]]>
Wegschauen ist ermöglichen https://therefore.ch/wegschauen-ist-ermoeglichen/ Mon, 10 Aug 2020 15:24:00 +0000 https://www.therefore.ch/?p=108113 Irgendwo im Kanton Zürich, in einem Treppenhaus, in der Waschküche, im Trockenraum. Darüber 70 Wohnungen, der Waschplan hängt an der Wand, es riecht nach Weichspüler und trocknender Wäsche. Eine ungewöhnliche Umgebung für ein Interview mit einer Leitenden Staatsanwältin und einem Abteilungsleiter der Polizei? Ja und nein, denn genau hierhin wollen die beiden unter anderem mit ihrer neuen Präventionskampagne «Stopp Gewalt gegen Frauen» gelangen. Was sie dazu bewegt, welche Überlegungen dahinterstecken und was sie erreichen wollen, erklären die beiden erfahrenen Fachleute […]

The post Wegschauen ist ermöglichen appeared first on Therefore.

]]>
Irgendwo im Kanton Zürich, in einem Treppenhaus, in der Waschküche, im Trockenraum. Darüber 70 Wohnungen, der Waschplan hängt an der Wand, es riecht nach Weichspüler und trocknender Wäsche. Eine ungewöhnliche Umgebung für ein Interview mit einer Leitenden Staatsanwältin und einem Abteilungsleiter der Polizei? Ja und nein, denn genau hierhin wollen die beiden unter anderem mit ihrer neuen Präventionskampagne «Stopp Gewalt gegen Frauen» gelangen. Was sie dazu bewegt, welche Überlegungen dahinterstecken und was sie erreichen wollen, erklären die beiden erfahrenen Fachleute im Gespräch.

Claudia Wiederkehr, Reinhard Brunner, wir stehen mit Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Waschküche. Eine Tatortbesichtigung?
Claudia Wiederkehr: In diesem Fall eher nicht. Reden wir über Gewalt gegen Frauen, wären die klassischen Tatorte wohl eher irgendwo in den Stockwerken weiter oben zu suchen.

Und trotzdem wollen Sie im übertragenen Sinn mit Ihrer neuen Kampagne auch hierhin. In die Waschküche, das Treppenhaus …
Reinhard Brunner: Im übertragenen Sinn ja. Denn mit der Kampagne richten wir uns mit einem Schwerpunkt an eine neue Zielgruppe in der Prävention: die Beobachtenden. Und genau hier wird beobachtet. Man trifft die Nachbarin beim Waschen und bemerkt blaue Flecken im Gesicht. Hört sie weinen. Im Treppenhaus hört man vielleicht immer mal wieder Schreie aus einer Wohnung.

Mögliche Zeichen von häuslicher Gewalt. Was passiert dann?
Wiederkehr: Leider noch viel zu wenig. Wegschauen und weghören ist leider immer noch recht verbreitet. Selbst dann, wenn sich die Anzeichen von Gewalt bei den Nachbarn verdichten.
Brunner: Erfährt die Polizei von Gewalt oder familiären Streitereien, rückt sie aus. Dies war 2019 im ganzen Kanton Zürich in etwa 5’200 Fällen notwendig. Vor Ort prüfen wir, ob Gewalt ausgeübt wurde und ob Schutzmassnahmen notwendig sind. Liegen strafbare Handlungen vor, wird Anzeige erstattet und in schwereren Fällen die beschuldigte Person verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Trotz dieser vielen Meldungen gehen wir von einer grossen Dunkelziffer aus, die uns gar nicht erreicht. Das wollen wir mit der Kampagne ändern.

Wieso melden sich nicht mehr Beobachter von Gewalt bei der Polizei?
Brunner: Da gibt es verschiedene Gründe. Von Scham, Unbehagen oder Zweifel an der Richtigkeit eines Anrufs bei der Polizei bis hin zu Angst, allenfalls in nachfolgende Verfahren miteinbezogen zu werden. Gewalt lässt sich jedoch nur verhindern, wenn Anzeichen dafür gemeldet werden. Dazu rufen wir auf. Lieber eine Meldung zu viel als eine zu wenig. Es kostet nichts, auch wenn sich am Schluss herausstellt, dass polizeiliches Handeln nicht notwendig gewesen wäre.

Die Kantonspolizei hatte vor ein paar Jahren das gleiche Problem bei den Dämmerungseinbrüchen.
Brunner: Da war die Situation ähnlich. Durch mehrere Kampagnen konnten wir erreichen, dass uns Nachbarn lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen, wenn sie etwas Verdächtiges im Quartier beobachten. Verdacht – Anruf. Das ist das richtige Verhalten. Und wegschauen ist auch ermöglichen, dass etwas passiert, das sollte allen bewusst sein!

Also wird der gleiche Ansatz in der neuen Kampagne wiederverwendet?
Wiederkehr: Hier ist die Situation zwar ähnlich, jedoch viel komplexer. Wir wollen auch hier die Beobachter ansprechen und ermutigen, uns zu kontaktieren. Es ist wichtig, dass wir intervenieren können, bevor Gewalt ausgeübt wird – oder erneut ausgeübt wird. Gewalt gegen Frauen muss uns als Gesellschaft etwas angehen. Deshalb ist es wichtig, dass alle genau hinschauen und handeln, wenn sie etwas beobachten. Doch bei der Kampagne «Stopp Gewalt gegen Frauen» geht es auch um weitere Botschaften. Dass ein Dämmerungseinbruch in eine Wohnung nicht okay ist, eine Straftat darstellt und die Polizei eingreifen soll, ist wohl gesellschaftlicher Konsens. So schlimm es ist, bei Gewalt gegen Frauen ist dies leider noch nicht der Fall.

Ein individuell weit schlimmeres Delikt wird weniger angezeigt?
Wiederkehr: Nicht nur das. Auch wenn die Polizei einschreitet und der Fall zu uns in die Staatsanwaltschaft kommt, erklären zwei Drittel der Opfer offiziell ihr Desinteresse. Das heisst, sie verzichten aktiv darauf, dass wir der Sache weiter nachgehen.

Dann sind Ihnen auch als Leitende Staatsanwältin die Hände gebunden!
Wiederkehr: Nein, Gott sei Dank nicht mehr. Seit Juli 2020 müssen wir eine Desinteresseerklärung nicht mehr annehmen und können weitere Schritte einleiten. Die Strafbehörden können ein Verfahren nun auch führen, wenn das Opfer dies gar nicht mehr wünscht. Die Staatsanwaltschaften berücksichtigen dabei die konkrete Lebenssituation eines Opfers.
Brunner: Im Verlauf der letzten Jahre hat sich in dieser Hinsicht viel getan. Mit der Änderung des Polizeigesetzes im Jahr 2013 wurde die Prävention deutlich als Kernaufgabe des polizeilichen Handelns verankert. Es verpflichtet uns, Hinweisen nachzugehen, um Straftaten zu verhindern.

Das führt uns zu einer anderen Frage: Die Kampagne wurde von der Kantonspolizei, der Staatsanwaltschaft und mehreren NGO-Opferberatungsstellen lanciert. Kommen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht erst ins Spiel, wenn schon etwas passiert ist?
Brunner: Seit 2013 eben nicht mehr. Die Bedeutung der Prävention und die Einführung des Kantonalen Bedrohungsmanagements löste ein grosses Umdenken bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft und auch den anderen Partnerorganisationen aus.

Inwiefern?
Brunner: Ich vergleiche das oft am Bild eines jagenden Raubtiers. Ich komme ja aus langjähriger Ermittlertätigkeit. Vormals war mein Aufgabenverständnis ähnlich einem Raubtier, das sich versteckt, beobachtet und zuschlägt, sobald der Zeitpunkt günstig erscheint. Im übertragenen Sinn: wenn die Beweislage gesichert erscheint. Bei der Prävention verhält es sich gegenteilig: Heute gehen wir offenkundig auf die Leute zu, von welchen mutmasslich eine Gefahr ausgeht, und versuchen auf diese Weise zu verhindern statt zu verfolgen.

Wie kann die Polizei ein Gewaltdelikt verhindern?
Brunner: Zum Beispiel eben mit einer sogenannten Gefährderansprache. Wenn uns zum Beispiel wiederholt Meldungen über Schreie aus einer Wohnung erreichen, dann werden wir aktiv. Wir rufen an, gehen vorbei und sprechen die Situation aktiv an. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir kontaktiert werden. Nur dann können wir aktiv werden. Letztes Jahr haben wir das über 200 Mal gemacht und wir sind uns sicher, dass dies einiges bewirkt. Ein Schuss vor den Bug eines potenziellen Täters.
Wiederkehr: Und ein starkes Zeichen in Richtung Opfer: Du bist nicht alleine. Gewalt ist nicht in Ordnung, wir tolerieren das nicht, wir helfen. Schnell und wirksam.

Welche Rolle spielt denn die Staatsanwaltschaft dabei? Kommen Sie normalerweise nicht noch später als die Polizei dazu?
Wiederkehr: Auch das hat sich stark geändert. Erstens vernetzen sich die staatlichen Stellen immer mehr. Nicht nur untereinander, auch mit den NGOs. Genau wie in diesem Fall.

Frauenhäuser, Wegweisung, Haft?
Wiederkehr: Nicht nur.  Wir können beschuldigte Personen verpflichten, an einem Lernprogramm teilzunehmen. Dort sind sie gezwungen, sich mit ihrem Gewaltpotenzial auseinanderzusetzen. So soll das Opfer vor weiteren Übergriffen geschützt werden. Und wir zeigen Präsenz: Wir tolerieren keine Gewalt gegen Frauen.
Brunner: Das ist ein weiteres Zeichen der aktuellen Kampagne. Es ist nicht okay. Das ist leider nicht in der ganzen Gesellschaft so verankert. In gewissen Kulturen ist der Stellenwert der Frau nicht besonders hoch angesetzt. Die Frauen sind wirtschaftlich und sozial abhängig, isoliert. Sie fürchten um ihre Integration, ihren Aufenthaltsstatus, um ihre Kinder.

Diese Themen hatten Sie in der Kampagne «Stopp häusliche Gewalt» im Jahr 2017 schon einmal aufgegriffen. Was ist dieses Mal anders?
Brunner: Wir haben aus der ersten Kampagne viel positives Feedback erhalten. Deshalb haben wir alle entstandenen Kommunikationsmittel weiter nutzen können. Der aktuelle Auftrag des Regierungsrates ist dieses Mal enger formuliert und verlangt, dass wir uns auf Gewalt gegen Frauen konzentrieren. Das ist bei Weitem nicht die einzige Form von häuslicher Gewalt, doch sicher die häufigste. Neu ist auch, dass wir kommunikativ viel stärker auf die Beobachter fokussieren und viel stärker online kommunizieren.
Wiederkehr: Über den Beobachter erhoffen wir uns den stärksten Hebel. Wenn wir kontaktiert werden, können wir aktiv werden. Und die Online-Strategie ist angebracht, weil die meisten Opfer ihren wichtigsten Kontakt zur Aussenwelt über ihr Smartphone pflegen. Wir bieten alle Hilfe und Kontaktmöglichkeiten auch online an.

Für uns als Agentur war die Kampagne wie eine Weiterentwicklung der ersten Welle aus dem Jahr 2017 und der Kampagne gegen Telefonbetrug 2018. Dieses Mal ergänzt um modernste Tools aus dem Performance Marketing.
Brunner: Wir bleiben ja auch nicht stehen (lacht). Die Kampagne wird von unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin von Anfang an begleitet, mitkonzipiert und auf Wirksamkeit sowie Messbarkeit ausgelegt. Die meisten Parameter stehen allen im Projektteam in Echtzeit auf einem Online-Dashboard zur Verfügung.
Wiederkehr: Die Themen «Gewalt» im Allgemeinen und «Gewalt gegen Frauen» im Besonderen stehen sicher noch lange Jahre ganz oben auf unserer Agenda.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Anstrengungen gegen Gewalt!

Reinhard Brunner
Chef Präventionsabteilung Kantonspolizei Zürich
Seit 1985 bei der Kantonspolizei Zürich, ab 2010 als Leiter der Ermittlungsabteilung Gewaltkriminalität. Ende 2013 baute er die Präventionsabteilung auf, deren 70 Mitarbeitende er bis heute leitet.


Claudia Wiederkehr
Leitende Staatsanwältin Kanton Zürich
Ab 1996 Staatsanwältin und seit 2005 Leitung der Regionalen Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis mit etwa 40 Mitarbeitenden. Zudem ist sie federführend beim Thema «Häusliche Gewalt» für alle Staatsanwaltschaften des Kantons Zürich.


Präventionskampagne Kanton Zürich
Die Kampagne wird von der Kantonspolizei Zürich, der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich und verschiedenen Opferberatungsstellen des Kantons Zürich getragen. Ziel der Kampagne ist es nicht nur gefährdete Frauen zu ermutigen, sich an eine öffentliche Stelle zu wenden, sondern zusätzlich die Gesellschaft als Ganzes auf die Problematik aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.

Zur Website der Kampagne: www.stopp-gewalt-gegen-frauen.ch
Zur Project Note der Kampagne: Stopp Gewalt gegen Frauen

The post Wegschauen ist ermöglichen appeared first on Therefore.

]]>
«Unser neuer Claim wirkt auch stark nach innen.» https://therefore.ch/unser-neuer-claim-wirkt-auch-stark-nach-innen/ Thu, 02 Apr 2020 07:50:00 +0000 https://www.therefore.ch/?p=107681 Wir liefern. Zwei Worte, hinter denen 94 Jahre Erfahrung in der Logistikbranche, hochautomatisierte Prozesse und exzellente Beratungsleistungen stecken. Der neuen Claim von OPO Oeschger ist nicht nur Positionierung im Markt, sondern Versprechen an den Kunden und Anspruch an sich selbst. Wir reden mit dem Marketingleiter Hugo Gähwiler über die Sprachaffinität von Schreinern, die Verheissungen von Big Data und die Ungeduld der Konsumenten. Im Sitzungszimmer ist es ruhig und gemütlich, während drei Etagen weiter unten hunderte Kunststoffbehälter vollautomatisch und im Eiltempo […]

The post «Unser neuer Claim wirkt auch stark nach innen.» appeared first on Therefore.

]]>
Wir liefern. Zwei Worte, hinter denen 94 Jahre Erfahrung in der Logistikbranche, hochautomatisierte Prozesse und exzellente Beratungsleistungen stecken. Der neuen Claim von OPO Oeschger ist nicht nur Positionierung im Markt, sondern Versprechen an den Kunden und Anspruch an sich selbst. Wir reden mit dem Marketingleiter Hugo Gähwiler über die Sprachaffinität von Schreinern, die Verheissungen von Big Data und die Ungeduld der Konsumenten.

Im Sitzungszimmer ist es ruhig und gemütlich, während drei Etagen weiter unten hunderte Kunststoffbehälter vollautomatisch und im Eiltempo über hochmoderne Förderbänder gleiten. Bei OPO Oeschger herrscht High-Tech. Und familiäre Du-Kultur. Therefore als Hausagentur ist da natürlich nicht aussen vor.

Hugo, vorm Gebäude steht ein grosses Plakat, auf dem steht «Wer A sägt, muss auch B sägen». Wie sprachaffin und witzig ist der typische Handwerker? Erreicht man ihn mit solchen Sprüchen?
Als Privatperson erreicht man den Handwerker mit humorvollen Texten ganz sicher. Aber ich verstehe, was du meinst: Als Geschäftsführer seines eigenen Unternehmens ist der Schreiner oder Metallbauer eher informationsorientiert. Da will er Fakten statt Sprüche.

Wie kommt da euer neuer Claim «Wir liefern» an? Dieser spielt ja auch mit seiner
Doppeldeutigkeit.

«Wir liefern» ist unser Versprechen. Und das nimmt der Kunde immer wieder auf, teilweise auch unbewusst. Ebenso wichtig erscheint mir jedoch die Wirkung des Claims nach innen. «Wir liefern» ist ein Anspruch an uns selbst. Und diesem Anspruch müssen wir durch unser Handeln gerecht werden. Der Kunde muss das spüren. Nur dann können wir uns von unseren Mitbewerbern differenzieren.

Was liefert OPO Oeschger denn – ausser Schrauben, Werkzeug und Beschläge?
Untermauert wird der Claim durch unsere vier USPs, die wir zusammen mit euch als unserer Full Service-Agentur erarbeitet haben. Obwohl ich sie lieber als Kundennutzen bezeichne. Das ist zum einen unsere fachliche Kompetenz. Viele unserer Aussendienstmitarbeiter sind gelernte Schreiner oder Metallbauer. Sie kennen sich also mit der Materie aus und wissen, was unsere Kunden brauchen. Zum Zweiten liefern wir digitale Exzellenz, also einen hochmodernen Webshop sowie Konfi guratoren und Apps. Unser drittes Argument ist das umfassende Sortiment von OPO Oeschger, das über 60’000 Artikel umfasst. Und last but not least die herausragende logistische Leistung, die unseren Kunden nicht nur eine schnelle Lieferung, sondern auch eine hohe Zuverlässigkeit garantiert.

Der Claim basiert also auf einem soliden Fundament.
Absolut. Und er passt perfekt zu uns. Unsere Mitarbeitenden nehmen den Claim immer wieder auf und nutzen ihn in ihrer Kommunikation. Kürzlich habe ich eine E-Mail von einem Aussendienstmitarbeiter bekommen, in der er eine erfolgreiche Situation mit einem Kunden beschreibt und dann beendet er die Mail mit den Worten: «Da haben wir mal wieder geliefert.» So etwas freut mich ungemein. Diese Begeisterung wollen wir nutzen, um den Claim auch nachhaltig zu integrieren. Dafür haben wir vergangenen November eine interne Aktion gestartet. Die Mitarbeitenden sollten in kleinen Gruppen ein einminütiges Smartphone-Video zu einem USP drehen. Herausgekommen sind 26 originelle Spots, von denen nun alle zwei Wochen eines in unserem Intranet veröffentlicht wird.

Welche Rolle spielt eigentlich der Mensch in einem vollautomatisierten Lager, wo keiner mehr die Regale ablaufen und Produkte heraussuchen muss?
Eine grosse. Die Ware kommt zwar zum Mitarbeiter, dieser muss allerdings die richtige Menge entnehmen und die Artikel dann intelligent verpacken. Das heisst, nicht zerkratzen, aber auch nicht zu viel Füllmaterial benutzen. Wir unterstützen ihn mit intelligenter Technik und erreichen damit eine hervorragend tiefe Fehlerquote im Promillebereich. Das neue Logistik-Lager von OPO Oeschger befindet sich gerade im Bau.

Was erhofft ihr euch von dieser Investition? Mehr Platz für mehr Artikel?
Höhere Lagerkapazitäten sind natürlich immer ein Thema. Wichtiger ist aber für uns die Steigerung der Pick-Leistung, wobei ein Pick die Entnahme eines Artikels ist. Unsere Kunden können bis 17 Uhr – mit einem Abo sogar bis 18 Uhr – bestellen und erhalten die Lieferung am nächsten Tag. Unsere Logistikpartner holen die Ware spätestens 20 Uhr ab. Wir haben also am Ende eines Arbeitstages drei Stunden, in denen wir das doppelte Volumen zu bewältigen haben. Immer mehr Kunden nutzen diesen Service und wir wollen diesen Peak auch zukünftig bewältigen können.

In den Kundeninterviews mit Schreinern, die wir für eure Website führen durften, erzählen diese immer wieder von dem enormen Zeitdruck, unter dem sie stehen. Die Endkunden wollen nicht mehr zwei Monate auf ihr neues Badezimmer oder die moderne Küche warten. Wie begegnet OPO Oeschger diesen Erwartungen?
Diesen Druck bekommen wir natürlich auch zu spüren. Wir führen das eigentliche Warenlager des Schreiners, einfach bei uns im Haus. Das heisst, er will seinen Artikel so schnell wie möglich zur Verfügung haben. Wenn es mal ganz eilig ist, liefern wir die Ware über Nacht. Sie steht dann am nächsten Morgen vor Arbeitsbeginn auf der Baustelle parat oder liegt im Lieferwagen. Je nach Wunsch.

Ein toller Service. Aber wahrscheinlich noch nicht das Ende der Fahnenstange, oder? Amazon liefert zum Teil am selben Tag.
Bei uns heisst das Gleichtagexpress. Da kann der Kunde bis 10 Uhr bestellen und erhält die Ware ab 15 Uhr. Das wird aber noch nicht so häufig genutzt. Neu bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, Verbrauchsmaterial wie Schrauben oder Verbindungstechnik über einen Push-Button an seinem Regal zu bestellen. Drückt er diesen, wird automatisch eine vorher definierte Bestellung in unserem Webshop ausgelöst.

Stichwort digitale Exzellenz.
Genau. Hier wird der Nutzen für unsere Kunden spürbar.

Trotz digitaler Exzellenz leistet sich OPO Oeschger fünf über 1000 Seiten starke Kataloge. Aus Sentimentalität?
Als ich vor 27 Jahren bei OPO Oeschger angefangen habe, gab es eine Werbekampagne mit der Headline «OPO Oeschger macht keine Kataloge mehr». Damit bewarb man die Einführung des SortiLogs, ein dickes Buch, das alle bisherigen Kataloge ersetzte und von dem es mittlerweile fünf Bände gibt. Es wurde schnell zur Bibel der Branche. Und viele unserer Kunden nehmen ihn auch heute noch gerne in die Hand, bestellen dann aber meist über den Webshop. Deshalb fällt es uns schwer, diesen nicht mehr anzubieten. Aber ja, vielleicht brauchen wir bald wieder eine Kampagne. Die Headline hätten wir ja schon.

70 Prozent der Kunden bestellen ihre Ware über den Webshop. Dabei sieht OPO Oeschger ganz genau, wann wer wie viel von welchem Produkt benötigt. Wie nutzt ihr diese Daten zur Kundenpflege und der logistischen Planung? Ist «Big Data» ein Thema?
Tatsächlich nutzen wir diese Daten noch zu wenig. Gerade im Marketing haben wir da noch ein enorm grosses Potenzial. Aber wir sind dran und werden es schon bald nutzen. Derzeit setzen wir uns intensiv mit dem Thema Marketing Automation auseinander. Damit wollen wir unseren Kunden nur noch für sie relevante Angebote machen – und das automatisiert und mittels intelligenter Analyse-Tools. Passend dazu arbeiten wir an intelligenten Paketbeilage, also Angeboten im Paket, die sich aus dem Bestellverhalten des jeweiligen Kunden ergeben. Was wir bereits eingeführt haben, ist der Net Promoter Score. Damit messen wir die Kundenzufriedenheit über die Weiterempfehlungsrate.

Und wie sehen die ersten Ergebnisse aus?
Sehr gut. Wir messen jetzt seit etwa einem Jahr und bekommen sehr gute Werte. Die Herausforderung ist nun, diese zu halten. Und natürlich weiter auszubauen.

OPO Oeschger versteht sich nicht nur als hochmodernes Logistikunternehmen, sondern auch als Familienbetrieb. Wie familiär kann man bei 220 Mitarbeitern sein?
Fragen Sie unsere Mitarbeitenden! Ich bin mir sicher, dass diese Ihnen von einer sehr familiären Atmosphäre erzählen werden. Wir haben offene Räume, offene Türen und flache Hierarchien – nicht erst, seit das en vogue ist. Eine entscheidende Rolle spielt dabei unser CEO und Inhaber Patrick Oeschger, der das Unternehmen in dritte Generation führt. Er kennt jeden Mitarbeitenden beim Namen und nimmt sich immer Zeit für ein Gespräch.

Viele Mitarbeiter sind auch schon sehr lange im Unternehmen. Sie scheinen sich also wohl zu fühlen. Trotzdem ist es sicher auch für OPO Oeschger nicht ganz einfach, gute Fachkräfte zu finden. Welche Rolle spielt das Marketing für HR?
Ich bin mir sicher, der Claim «Wir liefern» zieht Leute an, die etwas bewegen wollen. Die bei einem Unternehmen arbeiten wollen, das hohe Ansprüche an seine eigene Leistung hat. Und genau solche Menschen brauchen wir. Unser Image in der Branche ist sehr gut. Unser Marktauftritt unterstreicht dies noch.

Du leitest nicht nur das Marketing, sondern bist auch der Geschäftsführer von OPO Oeschger in Deutschland. Was macht dir mehr Spass?
Bevor ich die Frage beantworte: Ich bin zusätzlich noch Leiter des Produktmanagements. Dieses ist sinnvollerweise eng verknüpft mit dem Marketing. Nun zur Frage nach dem Spass: Eigentlich möchte ich mich da ungern entscheiden. Ich liebe die Vielseitigkeit meiner Aufgaben. Besonders spannend finde ich das Vermarkten neuer Produkte und Sortimente. Insofern fiele meine Wahl wahrscheinlich aufs Marketing. Da komme ich auch her.

Du bist viel unterwegs, unter anderem in Süddeutschland, wo OPO Oeschger seinen zweiten Standort hat. Was tust du in deiner freien Zeit, um abzuschalten? Abschalten kann ich zum Glück sehr gut. Am besten beim Golfen. Wie hoch ist dein Handicap? Das liegt bei 23, also nicht top, aber auch nicht schlecht. Ich spiele eher aus Freude, nicht, weil ich etwas erreichen muss. Dafür widme ich mich viel zu gerne auch noch anderen Dingen wie Joggen, Biken oder Reisen. Auch da möchte ich mich nicht entscheiden müssen. Genauso wenig wie zwischen Marketing, Produktmanagement und Geschäftsführung.

OPO Oeschger AG
OPO Oeschger ist ein Schweizer Grosshändler, der unter anderem Beschläge, Maschinen und Werkzeuge an Schreinereien und holzverarbeitende Betriebe sowie Glas- und Metallbaufirmen verkauft. Das Unternehmen wurde 1926 von Paul Oeschger in Oerlikon gegründet.

Hugo Gähwiler
Vor 27 Jahren hat Hugo Gähwiler als Assistent im Marketing von OPO Oeschger angefangen. Seit 20 Jahren leitet er die Abteilung. Doch nicht nur das. Er ist darüber hinaus für das Produktmanagement und als Geschäftsführer für den Standort in Deutschland verantwortlich. «Zum Glück wohne ich gleich ums Eck», sagt er. Dann kommt die Freizeit nicht zu kurz. Denn auch da mag es der gebürtige St.Galler abwechslungsreich.

Zusammenarbeit
Als Full Service Agentur begleitet Therefore den Kunden OPO Oeschger seit Jahren in allen Belangen der Kommunikation. Von der Positionierung und den Grundlagen bis hin zur Konzeption von Verkaufsunterlagen, Broschüren, Plakaten und Inseraten.

The post «Unser neuer Claim wirkt auch stark nach innen.» appeared first on Therefore.

]]>
Razzia zum Frühstück https://therefore.ch/razzia-zum-fruehstueck/ Wed, 04 Mar 2020 12:36:02 +0000 https://www.therefore.ch/?p=107594 Noch vor 20 Jahren beschäftigte sich kaum ein Unternehmen mit Compliance. Heute kommen selbst kleine Firmen nicht um das Thema herum. Ein Grund, warum Rita Pikó und Laurenz Uhl vier Jahre nach Gründung ihrer Anwaltskanzlei alle Hände voll zu tun haben. Der neue Internetauftritt tut sein Übriges. Rita Pikó und Laurenz Uhl sind die Köpfe der Anwaltskanzlei Pikó Uhl im Zürcher Kreis 7 und hochspezialisiert auf die Themen Corporate Compliance und Internal Investigations. Da liegt ein Treffen im Restaurant «Razzia» […]

The post Razzia zum Frühstück appeared first on Therefore.

]]>
Noch vor 20 Jahren beschäftigte sich kaum ein Unternehmen mit Compliance. Heute kommen selbst kleine Firmen nicht um das Thema herum. Ein Grund, warum Rita Pikó und Laurenz Uhl vier Jahre nach Gründung ihrer Anwaltskanzlei alle Hände voll zu tun haben. Der neue Internetauftritt tut sein Übriges.

Rita Pikó und Laurenz Uhl sind die Köpfe der Anwaltskanzlei Pikó Uhl im Zürcher Kreis 7 und hochspezialisiert auf die Themen Corporate Compliance und Internal Investigations. Da liegt ein Treffen im Restaurant «Razzia» nicht nur geografisch nahe. Wir sprechen mit ihnen über unliebsame Ermittlungen, Unvoreingenommenheit und #MeToo.

Frau Pikó, Herr Uhl, finden Sie unsere Interview-Location auch so passend wie wir?
Pikó: Sie hätten tatsächlich keinen passenderen Ort auswählen können. Sicher, bei Razzia denkt man direkt an Polizisten und Staatsanwälte, die ein Gebäude stürmen, so wie im Film. Doch man kann den Begriff auch etwas weiter interpretieren. Erst kürzlich haben wir mit einem Unternehmen zusammengearbeitet, das im Rahmen einer internen Untersuchung die E-Mail-Kommunikation analysiert hat. Das geschieht mit einer Software, die – je nach Untersuchung – nach bestimmten Begriffen fahndet, zum Beispiel nach Codewörtern. Das Unternehmen nannte diese Untersuchung immer «Razzia».
Uhl: Eigentlich ist es ja unser Job, genau das zu vermeiden. Eine Razzia, also eine behördliche Ermittlung, ist der Supergau für jedes Unternehmen. Mit einer internen Untersuchung kann man den Behörden – sofern sie von dem Fall bereits Kenntnis haben oder später bekommen – signalisieren: Wir arbeiten das Thema auf und sind bereit, eng mit den staatlichen Ermittlungsbehörden zu kooperieren.

Wozu braucht es bei einer solchen internen Untersuchung Externe?
Pikó: Ein Unternehmen kann eine Untersuchung natürlich auch selbst durchführen. Dann braucht es aber geschulte und erfahrene Mitarbeitende. Einige grosse, internationale Konzerne haben solche Compliance-Abteilungen. Doch auch diese können von externen Beratern profitieren. Vor allem wenn die Geschäftsführung oder der Verwaltungsrat involviert sind, ist es sinnvoll, Externe ein- zubeziehen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Auch bei schwierigen Fällen von sexueller Diskriminierung kann eine neutrale Person von aussen hilfreich sein.
Uhl: Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch die Aussenwirkung. Ziehen Sie einen unabhängigen Anwalt hinzu, vermitteln Sie: Wir nehmen das Thema ernst. Wir sind an einer umfassenden Aufklärung interessiert und wollen nichts unter den Teppich kehren. Pikó: Im besten Fall führt man die Untersuchung als externer Anwalt gemeinsam mit der Compliance-Person aus dem Unternehmen durch. Denn diese kennt die internen Prozesse genau. Und wir ergänzen dieses Wissen mit unserem Know-how und unserer neutralen Position.

Was ändert sich nach einer solchen Untersuchung? Gibt es festgelegte Sanktionen für
die Täter? Und was wird in der Regel aus den Opfern?

Pikó: Welche Konsequenzen gezogen werden, entscheidet das Management. Und zwar aufgrund unseres Berichts, unserer Aufarbeitung. Das kann von einer Abmahnung über eine Anzeige bis zur Entlassung alles sein. Wichtiger ist letztendlich das, was wir Remediation nennen. Nämlich, was lernt man aus dem Untersuchungsbericht? Welche Schlüsse zieht das Unternehmen und welche Massnahmen leitet es ein, um das Risiko zu minimieren, dass sich so etwas wiederholt. Bei diesem Prozess unterstützen wir das Unternehmen. Hier fängt der kreative Part unserer Arbeit an.
Uhl: Und hier liegt auch die Chance einer internen Untersuchung. Sie führt zu positiven Veränderungen im Unternehmen und wirkt präventiv. Und darin steckt auch eine Botschaft an die Mitarbeitenden: Wir nehmen die Sache ernst und sorgen dafür, dass so etwas nicht wieder vorkommt.

Gibt es auch missbräuchliche Vorwürfe? Im Sinne von: Wenn ich nicht befördert werde, sage ich eben, du hättest mich angefasst.
Uhl: Für mich wird diese Frage völlig überbewertet. Es gibt erste Studien, die besagen: Ja, diesen Missbrauch gibt es, genauso wie es die Compliance-Vorfälle gibt, aber der Missbrauch bewegt sich im tiefen Prozentbereich. Wenn ich Gründe gegen die Einführung einer Compliance suche, dann ist das keiner. Man hat wahnsinnige Angst vor diesem Denunziantentum, aber in der Realität fällt das schlicht nicht ins Gewicht. Das ist auch eine Frage der Unternehmenskultur. Ausserdem kann man dem einfach entgegenwirken, indem man klar sagt: Wer missbräuchlich meldet, muss mit scharfen Sanktionen rechnen.

Sprechen wir über #MeToo. Hat diese Debatte dem Thema Compliance zu einer stärkeren Aufmerksamkeit verholfen?
Uhl: #MeToo hat das Thema in den Mittelpunkt gerückt – und zwar in allen Branchen, nicht nur in der Unterhaltungsindustrie. Man kann das Thema einfach nicht mehr ignorieren. Und die Debatte hat natürlich Betroffene bestärkt, sich auch zu äussern und zu fragen: Was macht denn meine Organisation in der Hinsicht? Statistiken zeigen, dass jede dritte Frau in ihrem Berufsleben sexuell belästigt wird. Es ist aus meiner Sicht eine längst überfällige und notwendige Bewegung.
Pikó: Ein wesentlicher Anteil der internen Untersuchungen sind mittlerweile sexuelle Diskriminierungsfälle. Viele Unternehmen nehmen das Thema sehr ernst, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn bei den öffentlich gewordenen Fällen kann man die Verbindung zu den finanziellen Auswirkungen direkt sehen. Eine US-amerikanische Film-
produktion, zum Beispiel, hat mittlerweile Insolvenz angemeldet. Oder im Fall eines amerikanischen Nachrichtensenders haben wesentliche Kunden nach Bekanntwerden eines Diskriminierungsfalls ihre Werbeaufträge zurückgezogen. Dieses Thema hat nicht nur einen gesellschaftlichen, sondern einen ganz konkreten wirtschaftlichen Faktor.
Uhl: Hinzu kommen die Langzeitschäden. Heute sprechen wir ständig von Fachkräftemangel. Die Unternehmen müssen sich massiv anstrengen, um gute Mitarbeitende zu finden. Und diese interessieren sich eben nicht nur fürs Finanzielle, sondern auch für das Arbeitsklima.
Pikó: Heute identifiziert man sich ja auch mit seinem Arbeitgeber. Man fragt sich, entspricht das Unternehmen, bei dem ich arbeite, meinem Wertegefüge? Und werden diese Werte auch von meinem Unternehmen gelebt? Oder stehen sie nur auf dem Papier? Hier setzt die wertebasierten Compliance, wie wir sie verstehen, an.

Korruption, Preisabsprachen, sexuelle Diskriminierung: Die Themen, mit denen Sie sich beschäftigen sind nicht gerade positiv. Wie gehen Sie damit um?
Uhl: Es gibt diesen etwas polemischen Satz: Anwälte haben gern Kunden, die «rich, guilty
und scared» sind. Jetzt können Sie Compliance natürlich so verkaufen, dass Sie Unternehmen die Risiken aufzeigen, wenn sie auf Compliance verzichten. Unser Ansatz ist ein anderer. Ein positiver. Wir sagen: Compliance ist immer Mittel zum Zweck. Die Kunden investieren viel Geld in ihren Verkauf, in die Produkteentwicklung, in die Forschung und neue Märkte. Compliance schützt diese Investitionen. Compliance ist kein notwendiges Übel. Es ist wie mit der Datensicherheit. Sie gehört einfach dazu.
Pikó: Uns ist ganz wichtig, dass dieser positive Ansatz auch durch unseren neuen Internetauftritt transportiert wird. Denn genau das stellt uns auch heraus.

Mit welchen Argumenten können Sie als Boutique-Kanzlei punkten?
Uhl: Ein schlagendes Argument ist sicher unsere hohe Spezialisierung. Wir bieten grundsätzlich nur Corporate Governance, Compliance und Internal Investigations an und nicht zusätzlich noch Erb- oder Steuerrecht. Wir fokussieren uns darauf, wir machen das täglich und stehen daher absolut im Thema. Dies macht uns auch unabhängig. Hinzu kommt: Zusammen haben wir über 45 Jahre Erfahrung – spezifische und internationale Erfahrung aus Top-Kanzleien. Und der dritte Vorteil bei dieser kleinen Kanzleigrösse ist unsere Effizienz. Wir sind immer ansprechbar, beraten den Kunden direkt und selbst.

Sie führen die Kanzlei zusammen. Wenn Sie ein Mandat erhalten, nach welchen Kriterien entscheiden Sie, wer von Ihnen es übernimmt? Haben Sie eine Art Aufgabenteilung?
Uhl: Eine festgelegte Aufgabenteilung gibt es bei uns nicht. Ich liebe Mandate, die komplex und rechtlich schwierig sind. Auf die stürze ich mich. Frau Pikó steckt fachlich extrem gut im Thema, da sie auch Compliance unterrichtet. Sie berät unsere Kunden sehr fundiert und übernimmt gerne organisatorisch anspruchsvolle Mandate.
Pikó: Manchmal sind wir auch beide involviert. Gerade bei Mandaten, in denen es um sexuelle Diskriminierung geht, ist es wichtig, Mann und Frau vor Ort zu haben. Meist führe ich dann die Befragung und wenn ich merke, die Person kann sich mir nicht wirklich öffnen, haben wir die Chance zu wechseln.

Warum haben Sie sich überhaupt auf Corporate Compliance spezialisiert? Wie kam es dazu?
Pikó: Ich kam zu diesem Thema wirklich per Zufall. Damals war ich in einem börsenkotierten Unternehmen in Deutschland als Gesellschaftsrechtlerin tätig. Dieses Unternehmen war auch in New York gelistet und musste aufgrund der Stock-Exchange-Rules Compliance einführen. Und es gab niemanden, der sich damit auskannte. Also hat die Geschäftsleitung kurzerhand entschlossen: Frau Pikó, Sie machen jetzt Compliance. Das war 2002, damals gab es kaum jemanden, der sich damit auskannte. Also habe ich mir das selbst erarbeitet.

Und Sie sind dem Thema treu geblieben. Warum? Was ist so spannend an Compliance?
Pikó: Das Thema ist natürlich ausserordentlich spannend. Compliance ist ein People Business. Neben den rechtlichen Aspekten müssen Sie auch Interviewtechniken beherrschen, organisatorisches Talent haben und psychologisches Know-how. Die hohe Kunst bei internen Untersuchungen ist, möglichst unvoreingenommen an die Sache heranzugehen. Das heisst, auch wenn der Sachverhalt klar erscheint, nicht nur Belastendes zu suchen, sondern auch Entlastendes. Ganz oft stellt sich heraus, dass es ganz anders ist, als der erste Blick vermuten lässt. Doch der entscheidende Punkt, warum ich der Compliance treu geblieben bin, ist, dass das Thema meinen Vorstellungen von einer idealen Welt entspricht.
Uhl: Das ist sicher ganz zentral. Wir machen Compliance, weil das unsere Werte spiegelt. Uns ist ein respektvolles, werteorientiertes Handeln wichtig, privat genauso wie beruflich. Durch die Arbeit und unsere Beratung können wir dazu beitragen.

Pikó Uhl
Pikó Uhl unterstützt Unternehmen, mit einer guten Corporate Governance die Unternehmenswerte zu festigen und auf allen Ebenen umsetzbar zu machen. Dafür werden Ziele festgelegt, Prozesse analysiert und ein durchdachtes Compliance-Management-System
eingeführt. Zudem führt Pikó Uhl interne Untersuchungen durch. Das betrifft Korruptionsvorwürfe genauso wie Mobbing, Diskriminierung oder sexuelle Belästigung.

Dr. Rita Pikó
Dr. Rita Pikó ist voller Energie. Diese steckt sie als Anwältin, Gründungsmitglied und Partnerin ihrer eigenen Kanzlei in die Beratung ihrer Mandanten. Als Dozentin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bildet sie fähige Compliance-Fachkräfte aus. Als ständige Referentin des Exzellenzprogramms für Aufsichtsräte schult sie zudem seit zehn Jahren in Compliance an der Frankfurt School of Management & Finance.

Dr. Laurenz Uhl
Dr. Laurenz Uhl denkt gerne strukturiert. Und er sucht die Herausforderung komplexer Ausgangslagen. Denn da kann er seine langjährige Erfahrung aus einer internationalen Grosskanzlei am besten einsetzen.

The post Razzia zum Frühstück appeared first on Therefore.

]]>
Nah am Wasser gebaut https://therefore.ch/nah-am-wasser-gebaut/ Wed, 19 Feb 2020 07:33:47 +0000 https://www.therefore.ch/?p=107507 Kaum ein Ort wäre besser geeignet für ein Gespräch mit Serge Rolle, dem CEO der Zürcher Testex Gruppe. Hinter den grossen Fensterscheiben der Bar am Wasser umfliesst die Limmat die Mauern des Bauschänzli. Genau dort begann die Geschichte seines Unternehmens, welche, genau betrachtet, auch eine Geschichte des Zürcher Finanzplatzes und Wohlstands ist. Herr Rolle, nächstes Jahr feiern Sie das 175-Jahre-Jubiläum Ihrer Firma. Zeit der grossen Rückblicke? So gerne ich mich mit den historischen Geschichten Zürichs beschäftige, zurzeit ist mein Fokus […]

The post Nah am Wasser gebaut appeared first on Therefore.

]]>
Kaum ein Ort wäre besser geeignet für ein Gespräch mit Serge Rolle, dem CEO der Zürcher Testex Gruppe. Hinter den grossen Fensterscheiben der Bar am Wasser umfliesst die Limmat die Mauern des Bauschänzli. Genau dort begann die Geschichte seines Unternehmens, welche, genau betrachtet, auch eine Geschichte des Zürcher Finanzplatzes und Wohlstands ist.

Herr Rolle, nächstes Jahr feiern Sie das 175-Jahre-Jubiläum Ihrer Firma. Zeit der grossen Rückblicke?
So gerne ich mich mit den historischen Geschichten Zürichs beschäftige, zurzeit ist mein Fokus eher auf die Gegenwart und die Zukunft gerichtet.

Die Planung der Festivitäten?
Ja, auch. Aber vor allem auf das operative Geschäft. Es passiert ja gerade wieder mal viel auf der Welt und damit auch in unserer Branche.

Sie leiten ein Unternehmen, welches Textilien prüft und an 28 Standorten in der Welt vertreten ist. Inwiefern tangiert Sie das aktuelle Weltgeschehen?
Auch wenn man früher vielleicht andere Worte dafür brauchte, wir haben schon ein paar Disruptionen erlebt. Manchmal auch nur knapp überlebt. Da beschäftigen wir uns lieber schon heute mit dem Morgen.

Was ist gerade aktuell?
War in den 80er Jahren die Einführung des Labels OEKO-TEX ein grosser Schritt für die Branche und damit auch für uns, reicht das heute nicht mehr. Damals genügte es dem Konsumenten, dass Textilien frei von Schadstoffen für den menschlichen Organismus waren. Davon geht man heute einfach aus und mehr als die Hälfte unserer Kunden schreiben das nicht mal mehr auf ihre Etiketten. Heute wollen die Konsumenten Transparenz. Wir führen gerade das neue Label «Made in Green» ein. Dank eines Barcodes auf jedem Kleidungsstück kann ein Konsument mit seinem Smartphone sehen, woher die Baumwolle kommt, wo sie gesponnen und gewoben, wo weiterverarbeitet wurde. Ethische Kriterien, CO2-Fussabdruck – das ist heute relevant.

Und morgen?
Verantwortung, Transparenz, Nachhaltigkeit. Die Medien sind voller Meldungen über Greta Thunberg. Unternehmen sehen sich gezwungen, Verantwortung zu übernehmen. Das alles ist aber nicht Auslöser, sondern nur Symptom von gesellschaftlichen Veränderungen.

Hochaktuell. Doch lassen Sie uns über die Anfänge sprechen.
Gerne. Vor bald 175 Jah­ren wurden gleich hier drüben, keine 20 Meter von uns entfernt, auf dem Bauschänzli Seidenballen abgeladen. Der Grundstein für Zürichs Aufstieg zur Finanzmetropole. Die Seide kam von Como über die Alpen und via Chur in die Schweiz. Den letzten Teil der Reise trat sie auf dem Seeweg von Walen­stadt bis hierher an. Dann wurde sie entladen und schliesslich im Niederdorf gehandelt und verkauft.

Und was war dabei die Rolle der heutigen Testex?
Seide war sehr, sehr teuer zu dieser Zeit. Und sie wurde nach Gewicht gehandelt. Weil nun feuchte Seide schwerer ist als trockene, wollten Käufer möglichst trockene und Verkäufer möglichst feuchte Seide han­deln. Die 1846 gegründete, unabhängige Zürcher Seidentrocknungsanstalt garantierte ein standardisiertes Verfahren und somit die Basis für sicheren und fairen Handel. Unsere Preis- und Marktdaten waren für die Stadt Zürich damals so wichtig, dass sie täglich in der NZZ abgedruckt wurden.

Der Seidenhandel ist heute hier nicht mehr anzutreffen. Nichts erinnert mehr an diese Zeit.
So kann man das nicht sagen. Viele Haus- und Strassennamen erinnern noch heute daran. Seidengasse, Seidenhof … und viele heutige Bankiersfamilien waren früher bedeutende Seidenhändler.

Was passierte mit der Seidenindustrie?
In den 1940er Jahren gab es eben eine dieser Disruptionen. Mit der Erfindung des Nylons waren auf einmal feine Gewebe zu einem Bruchteil des Preises auf dem Markt und die Seidenindustrie erlebte einen völligen Zusammenbruch. Dies in Kombination mit der kriegsbedingten Weltwirtschaftskrise und der Isolation der Schweiz in Europa führte zu einem regelrechten Kollaps.

Was blieb für Ihr Unternehmen übrig?
Kaum mehr etwas. Der Niedergang kam unerbittlich. Zum Glück hatten wir unsere Immobilien.

Wieso?
Nun ja, zu unseren Gründungszeiten war Zürich eine kleine Stadt und hier vorne am Bürkliplatz gab es nicht viel. Unsere Geschäftsräume befanden sich direkt am Paradeplatz, nahe an den Verladestellen. Diese Immobilie konnten wir teuer verkaufen und zogen an die Bärengasse.

Zwei sehr gute Adressen.
Das fand auch die damalige Schweizer Kreditanstalt und wollte uns unser grosses Gebäude unbedingt abkaufen. Wir hatten Glück und einfach immer nahe am Wasser gebaut. Dass sich die Bahn­hofstrasse so rasant entwickeln würde, lag gar nicht so in unserem Fokus. Doch die
Immobilienpreise waren für damalige Verhältnisse schon sehr gestiegen und das An­gebot sehr verlockend. Deshalb nahmen wir das Geld und zogen an den Stadtrand. Also an den damaligen Stadtrand. An die Gotthardstrasse, direkt neben den damals noch recht neuen Bahnhof Enge.

Auch eine sehr, sehr gute Lage!
Ja, heute. Doch damals Sumpfland. Zwei Jahre dauerte das Bauen, weil es so morastig war.

So hatten Sie die Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überwinden, doch heute geht es Ihrer Firma blendend. Nur dank der Immobilien?
Nein, ganz und gar nicht. In den 70er Jahren gab es viele Umweltskandale und es fand sich auch Gift in Textilien. Das Bewusstsein wuchs und wir brachten zusammen mit zwei Partnern in Deutschland und Österreich das Label OEKO-TEX auf den Markt. Genau das richtige Produkt zur richtigen Zeit. Schnell mussten unsere teilweise bis zu zehn Untermieter Schritt für Schritt ausziehen, wir wuchsen und brauchten den Platz wieder selbst.

Und so geht es gerade weiter.
Ja. Ich kam 2001 vom Technologiekonzern Huber Suhner zu Testex. Dort leitete ich die Division Textil und hatte über Jahre neue Märkte aufgebaut, weltweit, doch mit Fokus auf Asien. Als wir begannen, uns nach neuen Partnern umzusehen, nahm die Globalisierung gerade so richtig Fahrt auf. Seither hat sich unser Geschäft verzehnfacht.

Schweizer, die in China und Indien Unternehmen prüfen?
Wir prüfen vor allem im Auftrag unserer Kunden. Westliche Unternehmen, die nach westlichen Massstäben für westliche Konsumenten prüfen lassen wollen. Nun geht es aber schon weiter. Wir entwickeln unsere Standards immer weiter, sodass jemand automatisch alle welt­weiten Anforderungen erfüllt, wenn er bei uns prüfen lässt.

Was prüfen Sie denn heute? Oder anders gefragt: Seide wird ja heute wohl kaum mehr unzulässig befeuchtet. Was ist heute das Problem?
Fälschungen der Inhalte oder der Herkunft. Normale Wolle in angeblich reinem Kaschmir. Wir prüfen mittlerweile schon lange nicht mehr nur physikalisch, wir können bis zur DNA alles untersuchen. Und dann natürlich alle anderen Aspekte. Auch soziale wie Kinderarbeit oder Umweltstandards.

Die Arbeit geht Ihnen also nicht aus?
Nein, es scheint, dass sie erst so richtig beginnt.

Wieso?
Die UNO mit ihren SDG Sustainable Development Goals, Integrated Reporting, Nachhaltigkeitsaspekte, GRI … all dies sind sehr originäre Konzepte. Wir bringen diese ganz konkret in die Textilindustrie. Umsetzbar und kontrollierbar.

Testex AG
Testex ist ein weltweit tätiges und unab­hängiges Prüf- und Zertifizierungsunter­nehmen mit Schwerpunkt in der Textilprüfung. Neben dem Hauptsitz in Zürich verfügt Testex über 27 weitere Niederlassungen.

Serge Rolle
Serge Rolle ist seit 2001 CEO der Zür­­cher Testex Gruppe. Therefore unter­stützte Testex bei der Konzeption, Umsetzung und Produktion des Geschäftsberichts.

Zusamenarbeit
Als Agentur begleitet Therefore die Firma Testex bei der regelmässigen Umsetzung des Geschäftsberichtes nach Swiss GAAP FER, bei der Entwicklung neuer Brandelemente wie der Community Mask und in strategischen Belangen.

The post Nah am Wasser gebaut appeared first on Therefore.

]]>