Luzia Mattmann ist Texterin bei Therefore. Sie erzählt, was ihr Job mit dem einer Bäckerin zu tun hat und welche Bonbons ihr unsympathisch sind.
Was ist deine Funktion bei Therefore und wie würdest du das einem Erstklässler erklären?
Ich bin Texterin und Konzepterin. Das ist vergleichbar mit einer Bäckerin, bloss dass ich statt mit Mehl, Butter und Eiern mit Worten arbeite. Ich überlege mir, welche Zutaten ich brauche, suche diese zusammen und backe daraus einen Kuchen, der nicht nur lecker schmeckt, sondern auch gut aussieht.
Wie beginnst du deinen Arbeitstag?
Meistens mit einer Tasse Ingwertee, das schärft die Sinne. Compi einstöpseln, Handy aufs Pult und los geht’s.
Welches sind deine liebsten Momente in deinem Arbeitsleben?
Wenn ich alle Puzzlestücke für meinen Text beisammenhabe, vor dem Computer sitze und weiss: Daraus wird jetzt eine richtig coole Geschichte.
Welcher bekannte Werbeslogan beschreibt dich am besten, welcher am schlechtesten?
Am besten: «Mit Ovomaltine kannst du’s nicht besser. Aber länger.» Ich mag zwar keine Ovi, bin aber sehr ausdauernd, wenn ich mich in eine Sache reingekniet habe.
Am schlechtesten: «Nimm zwei». Ich bin allergisch dagegen, wenn man wir auf plumpe Weise etwas aufschwatzen will, was ich nicht brauche.
Welche Werbeidee hättest du auch gerne gehabt?
Ich staune immer wieder über die kreativen und selbstironischen Namen von Coiffeurgeschäften. Föhnix. Kopfarbeit. Hairakiri. Haarmetzgerei. Kamm-in. Kaiserschnitt. Oder der Katzencoiffeur: Miezi Cuts. Hairlich!
Was nervt dich bei Werbung?
Wenn sie aufdringlich und plump ist.
Welches Klischee über die Werbebranche stimmt?
Apéros und coole Leute.
Welcher Mythos über Werbung stimmt absolut nicht?
Dauernd Nachtschichten und Rollkragenpullis.
Welche drei Apps auf deinem Smartphone brauchst du am häufigsten und wieso?
Nummer eins: SBB Mobile. Ich bin immer 10 Minuten zu früh, die App hilft mir, dass das so bleibt. Nummer zwei: Signal – mein Shortcut zu Freunden und Bekannten. Nummer drei: Facebook. Nennt mich von gestern, aber hier spielt für mich die Musik.
Welche Frage haben wir nicht gestellt, die du aber gerne beantwortet hättest?
Keine. Ich halte es wie Oscar Wilde: Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Was ist das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit bekommen hast?
«Das ist eigentlich ganz ansprechend» – von jemandem, der sich sonst sehr zurückhielt mit Komplimenten. Es ist eben alles immer relativ, und das hier fühlte sich an wie ein Ritterschlag.
Was wärst du geworden, wenn du nicht Texterin geworden wärst?
Natürlich Assistentin von Carl Mørck im Sonderdezernat Q. Na ja, früher oder später wäre ich dann wohl trotzdem Texterin geworden.
Wofür brennst du in deinem Job, was treibt dich an?
Ich liebe es, Menschen zu treffen, in ihre Welt einzutauchen – und dann daraus eine spannende Geschichte zu weben, in der sie sich wiederfinden, obwohl sie sie selbst nicht so geschrieben hätten. Besonders wenn man dafür einige hundert Höhenmeter den Berg hinaufsteigen muss.