
Thomas Gromann ist Leiter Strategie und Kreation bei Therefore. Er schwärmt für eine 50-jährige Werbekampagne und mag es, wenn Knoten platzen.
Was ist deine Funktion bei Therefore und wie würdest du das einem Erstklässler erklären?
Als Leiter Strategie & Kreation bin ich wie der Captain einer Eishockeymannschaft: vielleicht nicht mehr ganz der Schnellste auf dem Eis, dafür erfahren und nicht so einfach zu erschüttern. Ich suche zusammen mit den Kunden den Weg zur besten Lösung und führe das Team zum Erfolg.
Wie beginnst du deinen Arbeitstag?
Zu oft mit einem Kaffee, zu selten mit einem Tee. Aber fast immer am grossen Holztisch der Agentur, wo ich mir den Tag mental zurechtlege.
Welches sind deine liebsten Momente in deinem Arbeitsleben?
Dieser magische Moment in einem Workshop, wenn plötzlich Knoten platzen und sich Lösungen ergeben, auf die vorher niemand der Teilnehmenden allein gekommen wäre.
Welcher bekannte Werbeslogan beschreibt dich am besten, welcher am schlechtesten?
Am besten: «We try harder» von Avis. Ich gebe mich nicht mit der ersten Lösung zufrieden, sondern mit der besten.
Am schlechtesten: «Geiz ist geil» von Saturn. Ausbeuten ist spitze, echt jetzt?
Welche Werbeidee hättest du auch gerne gehabt?
FIGUGEGL* – aus den 1950er Jahren von Gisler + Gisler für die Käseunion. Das lebt seit Jahrzehnten und lässt sich auch heute noch locker weiterentwickeln.
Was nervt dich bei Werbung?
Schlechte Sprache und sinnloser Einsatz von Cervelatprominenz.
Welches Klischee über die Werbebranche stimmt?
Für die Branche in der Summe stimmt jedes einzelne. Einfach wirklich jedes einzelne! Für unsere Agentur eigentlich keines. Ausser vielleicht der Hang zu Apéros und gutem Essen.
Welcher Mythos über Werbung stimmt absolut nicht?
Dass sie nicht messbar ist. So etwas kann bloss jemand behaupten, der kein Interesse dran hat, dass seine als Egotrip oder Selbstzweck angelegte Werbung gemessen wird.
Welche drei Apps auf deinem Smartphone brauchst du am häufigsten und wieso?
Chrome für die Premier League News von BBC, Maps, um mich zurechtzufinden, und Spotify für Podcasts.
Welche Frage haben wir nicht gestellt, die du aber gerne beantwortet hättest?
Stimmt es wirklich, dass du trotz deines jugendlichen Aussehens schon über 50 bist?
Was ist das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit bekommen hast?
Tränen der Erleichterung nach einem intensiven Projekt in einem Familienunternehmen.
Was wärst du geworden, wenn du nicht Unternehmensberater geworden wärst?
Aus heutiger Sicht wäre Önologe ein anderer, sehr erfüllender Weg gewesen. Zudem wäre ich wesentlich mehr draussen im Weinberg oder im Keller als in Büros und Meetings.
Wofür brennst du in deinem Job, was treibt dich an?
Zielerreichung! Steckt mir ein ambitioniertes Ziel und ich bin noch immer wie ein Hund, der dem Stöckchen gnadenlos hinterherrennt, bis er es zu fassen kriegt.