Auch im Notfall gut informiert

Für die Schweizerinnen und Schweizer gehört der Sirenentest am ersten Mittwoch im Februar irgendwie schon halb zur Folklore. Um 13:30 Uhr heult es von Schul- und Gemeindehäusern, vorab angekündigt von Radio und Fernsehen, alles wie gehabt. Jede und jeder kennt das Ritual der Übung, doch kaum jemand weiss, wie das optimale Verhalten in einem Ernstfall aussehen würde. Dieses Informationsdefizit schliesst die Zürcher Oberländer Gemeinde Gossau mit sinnvollen Kommunikations-Massnahmen, die auch in einem Ernstfall wirken.

Wird in einer Gemeinde mittels Sirenen allgemeiner Alarm ausgelöst, gibt es ganz klare und einfache Handlungsempfehlungen. Nur wer kennt diese schon? Die Zürcher Gemeinde Gossau wollte diese Wissenslücken in der Bevölkerung schliessen und beauftragte die Agentur Therefore mit der Konzeption und Umsetzung einer Informationskampagne. Nicht nur die neu bestimmten fünf Notfalltreffpunkte sollten allen Haushalten kommuniziert werden. Auch die konkreten Handlungsempfehlungen.

Ein klassisches Mailing per Brief oder Postwurfsendung schied aufgrund der Aufgabenstellung von vornherein aus. Zu wenig Aktualität und zu wenig Wirkung in einem potenziellen Ernstfall in der Zukunft. Die Kommunikationsspezialisten der Agentur griffen bei ihrer Analyse auf zwei Beispiele von langfristig wirksamer Kommunikation zurück.

Erstens: In jedem Schweizer Aufzug steht, dass der Lift im Brandfall nicht benutzt werden darf. Dieser Text wird von klein auf täglich gelesen und gehört bei Kleinkindern sogar oft zu den ersten, selbst entzifferten Texten. Durch diese tägliche Sichtbarkeit diffundiert die Botschaft langsam aber sicher ins Bewusstsein und erreicht eine grosse, langfristige Bekanntheit.

Zweitens: An praktisch jedem Schweizer Elektrokasten befindet sich ein Sticker mit dem Aufkleber einer Elektro-Unternehmung und den Kontaktdaten. Eine Information, die niemanden interessiert, bis man mit Kerze oder Handy im Dunkeln davor steht und Hilfe braucht. Dann aber funktioniert der Call-to-Action perfekt!

Die Kommunikationskampagne zu den Notfalltreffpunkten der Gemeinde wurde auf diesen beiden Ansätzen aufgebaut. Ein klassisches Mailing an alle Haushalte informierte über den jeweils nächstgelegenen Notfalltreffpunkt und die Handlungsempfehlungen. Ein beigelegter Aufkleber enthält die Anweisungen in Kurzform sowie einen QR-Code. Mit diesem gelangt man im Notfall auf eine Landingpage. Auf dieser findet man hilfreiche Informationen sowie die Online-Navigation zum nächstgelegenen Notfalltreffpunkt.

Mit einer Plakatkampagne auf dem Gemeindegebiet wird parallel dazu geworben, die Aufkleber aktiv anzubringen. Die Empfehlungen kommen dazu von bekannten Personen aus der Bevölkerung, unter anderem dem Feuerwehrkommandant. Sie zeigen, wo und wie sie den Aufkleber anbringen und fordern auf, ihn auch selbst zu verwenden.

Mit diesem Ansatz zeigt die Gemeinde Gossau, dass sie die Vorsorge für den Notfall sehr ernst nimmt und dafür besorgt ist, dass die Kommunikation dazu nicht nur kurzfristig wirkt. Vielmehr liegt der Fokus des Ansatzes auf der Wirkung in einem Ernstfall.


Kunde
Die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Gossau im Zürcher Oberland hat sich ein sehr dienstleistungsorientiertes Leitbild gegeben und sieht sich als Serviceanbieter «Im Dienste aller». Sie erbringt die klassischen Leistungen einer Schweizer Gemeinde – mit einem besonderen Fokus auf Freundlichkeit und Qualität.

Herausforderung
Die Notfalltreffpunkte der Gemeinde sollten allen Einwohnerinnen und Einwohnern so kommuniziert werden, dass diese bei einem Ernstfall schnell und sicher gefunden werden – auch wenn dieser zu einem unbestimmten Zeitpunkt und in weiter Zukunft liegt.

Lösung
Ein klassisches Mailing wird um den zentralen Punkt eines Aufklebers ergänzt. Dieser kann an einem sinnvollen Ort im Haushalt angebracht werden, stört nicht und verbreitet seine Botschaft jahrelang. Mit einem QR-Code führt er zudem im Ernstfall schnell und sicher zu weiteren Informationen und den Online-Koordinaten der Treffpunkte – für jeden Haushalt individuell.